Droht Konfrontation mit USA im Mittelmeer? Russland stationiert 17 Kampfschiffe zum Schutz Syriens

Angesichts neuer Drohungen aus den USA, syrische Truppen zu bombardieren, hat Russland neue Kriegsschiffe aus dem Schwarzen Meer in das östliche Mittelmeer verlegt. Auf diese Weise will Moskau einer Eskalation, wie bereits in der Vergangenheit geschehen, den Weg versperren.

Das russische Verteidigungsministerium sagte am Montag, es habe bemerkt, dass Washington seine Streitkräfte im Nahen Osten zusammenzieht. Die USA bereiten sich auf einen neuen möglichen Luftangriff gegen syrische Regierungstruppen vor, berichteten russische Nachrichtenagenturen.

Generalmajor Igor Konaschenkow wurde von den Behörden zitiert, dass die USS Ross, ein Lenkwaffenzerstörer, am 25. August im Mittelmeer eingetroffen sei. Das US-Kriegsschiff ist mit 28 Tomahawk-Marschflugkörpern bewaffnet, die in der Lage sind, jedes Ziel in Syrien zu treffen.

Indes haben bis zu 17 russische Kriegsschiffe binnen weniger Tage den Bosporus in Richtung Syrien durchquert. Grund dafür ist die zunehmende Marine-Konzentration der USA vor den Küsten Syriens.

US-Präsident Donald Trump begann, der syrischen Regierung mit Luftschlägen zu drohen, nachdem immer deutlicher geworden war, dass sich die syrische Armee auf eine Großoffensive gegen Extremisten, die al-Kaida nahestehen, und gegen Rebellen in der nordwestlichen syrischen Provinz Idlib vorbereitet. Russland möchte eine militärische Einmischung der USA bei der Lösung der Causa Idlib verhindern.

Am 7. September werden sich Vetreter der Regierungen Russlands, der Türkei und Irans in Teheran treffen, um über die Zukunft von Idlib nochmals im Astana-Format zu diskutieren. In diesem Zusammenhang soll auch die Zukunft Syriens ausgelotet werden. Die Türkei, die fast alle Rebellen in Idlib kontrolliert, wünscht sich eine so geringe Beteiligung der syrischen Armee wie nur möglich, um al-Kaida-nahe Milizen wie Haiʾat Tahrir asch-Scham, ehemals als al-Nusra-Front bekannt, zu zerschlagen. Es ist noch unklar, ob Russland und Iran diesem Vorschlag zustimmen werden.

Idlib stand bereits bei den Gesprächen zwischen dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und dessen russischen Amtskollegen Sergei Lawrow am Freitag in Moskau ganz oben auf der Tagesordnung. Die Türkei hat versucht, jegliche Offensive zu verzögern, während Russland wachsende Ungeduld erkennen ließ.