Nach Besuch israelischer Siedlung: Palästinenser fordern Rücktritt von Linken-Fraktionschef Bartsch

Wegen seiner Teilnahme an einer zionistischen Aktion, bei der Bäume zum Schutz israelischer Siedlungen im Grenzgebiet zu Gaza gepflanzt wurden, steht Linken-Politiker Dietmar Bartsch in der Kritik. Es zeigen sich - nach eigenen Genossen - auch Palästinenser-Vertreter empört.

Ende Mai hatte der Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Bundestag Dietmar Bartsch an einer umstrittenen Aktion der zionistischen Organisation "Jüdischer Nationalfonds" teilgenommen (RT Deutsch berichtete). Die Organisation veranstaltete eine "sicherheitstechnische" Bepflanzung mit Bäumen von israelischen Siedlungen an der Grenze zum Gazastreifen. Nach interner Kritik aus der eigenen Partei melden sich nun auch palästinensische Organisationen zu Wort.

Mitgliedsorganisationen der Palästinensischen Koalition für Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte verurteilten Bartsch in einem gemeinsamen Brief scharf. Sie warfen dem Jüdischen Nationalfonds vor, ethnische Säuberungen gegen Palästinenser zu betreiben und sie aus ihrer Heimat zu vertreiben.

Die Teilnahme von Bartsch an der Aktion, die aus Anlass des 70. Jahrestages der Gründung Israels stattfand, lasse "koloniale Ideologie" erkennen. Bartsch habe durch seine Teilnahme Nähe zur "brutalen Vorgehensweisen des Besatzers" gezeigt. 

Der Linken-Politiker handle somit gegen die wesentlichen Prinzipien einer jeden linken Politik, die den Kampf der Völker für Befreiung von Kolonialismus und Imperialismus unterstütze. Sie forderten von der Linkspartei eine klare Verurteilung von Bartsch. Der Linken-Politiker müsse umgehend aller seiner Ämter enthoben werden.

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RT Deutsch dokumentiert den Brief im englischen Original: