Neue Mauer: Linke-Politiker Bartsch pflanzt "sicherheitstechnische" Bäume in Israel

Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag, ist nach Israel gereist. Hintergrund seiner Reise war der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Er beteiligte sich an "sicherheitstechnischen Anpflanzungen" an der Grenze zu Palästina.

Wie der Jüdische Nationalfonds (KKL) in einer Presseerklärung Ende Mai mitteilte, nahm Bartsch an einem "Solidaritätsbesuch" zum 70. Jahrestag Israels teil. Die Landentwicklungsorganisation, die sich als Teil der der zionistischen Bewegung versteht, expliziert:

Er und seine Delegation gaben sich nicht allein mit Gesprächen mit Amtsträgern in Jerusalem zufrieden, sondern machten sich zudem auf, um das Land, seine Landschaften und seine Menschen kennenzulernen und nahmen an sicherheitstechnischen Anpflanzungen im Kibbuz Sufa … an der Grenze zum Gazastreifen teil."

Diese "sicherheitsbedingten Anpflanzungen" feiert die Organisation in der Pressemitteilung als "besondere Aktion" der KKL.

Wir freuen uns, die Gelegenheit zu haben, einen kleinen konkreten Beitrag zum Aufbau Israels zu leisten, der dem Gedeihen des Landes und ... Wahrung seiner Sicherheit dient", erklärte Dietmar Bartsch.

Zudem sei er sehr beeindruckt, Informationen zu den Aktivitäten der KKL "zum Wohle der Menschen und der Umwelt" erhalten zu haben.

Doch dass diese Aktion kaum etwas mit dem "Wohl der Umwelt" zu tun hat, offenbart die Pressemitteilung des Jüdischen Nationalfonds:

Die aus Sicherheitsgründen erfolgenden Anpflanzungen entlang der Grenze zum Gazastreifen, die KKL mit der Unterstützung von Freunden überall auf der Welt vornimmt, stellen einen natürlichen Schutz gegen den Terror dar. Die Bäume verwehren denjenigen den Blick auf die Ortschaften und Straßen, die versuchen, Geschosse, Raketen und Mörserbomben auf die Bewohner abzufeuern", teilt die KKL mit.

Die deutsche Sektion der KKL habe vier Projekte übernommen:

An diesen Punkten wurden etwa 2000 Bäume gepflanzt, die den Anwohnern einen grünen Schutzwall bieten."

Faktisch geht es also darum, die Isolierung der Palästinenser vom Rest der Welt weiter voranzutreiben.

Bartsch beteuerte in seiner Rede, dass der Staat Israel "das Recht [habe] auf Sicherheit und darauf, sich zu schützen". Abschließend erklärte der Linken-Politiker, er wolle später wieder Israel besuchen, um seinen Baum zu besuchen und zu sehen, wie er gewachsen sei.