Armee bestätigt Feuergefecht: US-Militärberater in Südsyrien angegriffen

"Unbekannte Kräfte" haben die US-amerikanische Militärbasis At-Tanf in Südsyrien angegriffen, wo Koalitionstruppen gemeinsam mit Rebellen stationiert sind. Syrische Medien sprechen von Kämpfen zwischen US-unterstützten Rebellen und der syrischen Armee.

"Maghawir-al-Thawra-Kämpfer und Militärberater der internationalen Koalition wurden innerhalb des konfliktbefreiten Zone bei At-Tanf am frühen Abend des 21. Juni von einer nicht identifizierten feindlichen Truppe außerhalb der Zone angegriffen", sagte der Sprecher der US-geführten Koalition der Nachrichtenagentur Sputnik in einer E-Mail.

Er fügte hinzu, dass US-Beamte mit russischen Amtskollegen über die "konfliktbefreite Zone" (auf Englisch: deconfliction zone) sprachen, "um sicherzustellen, dass keine Fehleinschätzungen vorgenommen wurden".

Das Gefecht wurde vonseiten der US-Streitkräfte inzwischen bestätigt. Das Damaskus-nahe Nachrichtenportal Al-Masdar berichtet, dass sich die US-unterstützte Maghawir-al-Thawra-Miliz Kämpfe mit der syrischen Armee südlich der Provinz Homs lieferte. Die syrische Armee soll mindestens einen Soldaten verloren haben.

Medienberichte weisen darauf hin, dass syrische Regierungstruppen die At-Tanf-Militärbasis "umkreisten", nachdem sie große Teile der Wüstenregion Badia entlang der irakischen Grenze gesichert haben.

Die Basis in der Nähe des syrisch-jordanischen Grenzübergangs At-Tanf wurde von der US-geführten Koalition errichtet, um regierungsfeindliche Milizen auszubilden und zu unterstützen, die angeblich Terroristen des "Islamischen Staates" bekämpfen sollen. Die übrigen IS-gehaltenen Gebiete sind jedoch seit langem nicht mehr in der Nähe von At-Tanf. Syrische Regierungstruppen rückten in Ostsyrien vor und schnitten die pro-amerikanischen Rebellen ab. Terroristenzellen wurden weitgehend aus dem Einflussgebiet der US-alliierten Milizen herausgedrängt.

Die USA haben um ihre Militärbasis in At-Tanf eine 55 Kilometer umfassende "konfliktbefreite Zone" gezogen, die von der syrischen Regierung nicht anerkannt wird. Die USA drohen damit, alle syrischen Truppen anzugreifen, sollten sie in die Zone vorstoßen. Die sogenannte "konfliktbefreite Zone" umfasst auch das Flüchtlingslager Rukban, in dem neben Zivilisten auch Familien US-unterstützter syrischen Milizionäre untergebracht sein sollen.

Der Vorfall ereignete sich kurz nach mehreren mutmaßlichen Luftangriffen auf syrische Regierungstruppen und alliierte Streitkräfte, die der US-geführten Koalition zugeschrieben wurden. Nach Angaben der staatlichen Medien in Syrien wurden am Donnerstag mindestens acht Menschen bei einem Luftangriff getötet, während auch Häuser und Infrastruktur zerstört wurden. Die US-geführte Koalition hat sich bisher nicht zu den Berichten geäußert.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Sonntag, als regierungsnahe Truppen in der Nähe der Stadt Abu Kamal nahe der syrisch-irakischen Grenze einem massiven Luftangriff ausgesetzt wurden. Die Koalition leugnete offiziell ihre Beteiligung. US-Beamte, die namentlich nicht genannt werden wollten, wiesen auf eine israelische Rolle beim Angriff hin.