Lieberman: Israel könnte im Bedrohungsfall russisches S-300-System in Syrien angreifen

Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sagte, die IDF könnten das russische Luftverteidigungssystem S-300 in Syrien zerstören, sollte dieses zur Bedrohung werden. Der Einsatz des Systems in Syrien steht nach den US-geführten Angriffen zur Debatte.

In einem Interview mit dem israelischen Nachrichtenportal Ynet kommentierte Lieberman am Dienstag Pläne Moskaus, den Verbündeten Syrien mit einem verbesserten Luftverteidigungssystem auszustatten.

Was uns wichtig ist, ist, dass die Verteidigungswaffen, die die Russen Syrien geben, nicht gegen uns verwendet werden", sagte Lieberman.

Der israelische Verteidigungsminister warnte Damaskus, die Regierung in Jerusalem könnte in diesem Fall Vergeltung üben und die von Moskau gelieferten S-300 ausschalten.

Nach der US-geführten Bombardierung Syriens am vorvergangenen Samstag teilte der russische Außenminister Sergei Lawrow mit, es gebe keinen Grund mehr, das ursprünglich sowjetische S-300-Raketensystem nicht nach Syrien zu liefern.

Moskau hatte in Absprache mit seinen internationalen Partnern vor etwa zehn Jahren erklärt, auf eine Lieferung des S-300-Systems zu verzichten. Dazu Lawrow:

Wir berücksichtigten ihr Argument, dass dies die Situation destabilisieren könnte, obwohl die Raketensysteme eine rein defensive Einrichtung sind.

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Seit der jüngst von den USA und ihren britischen und französischen Verbündeten geführten Militäroffensive auf Syrien betont Russland, man erwäge in Anbetracht der veränderten Sachlage die Lieferung von S-300-Raketensystemen nach Damaskus.

Moskau glaubt, dass es "möglich ist, über das Thema nachzudenken, und zwar nicht nur in Bezug auf Syrien, sondern auch in Bezug auf andere Staaten", so der russische Generalstabssprecher Sergej Rudskoj.

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