Erdoğan nennt Netanjahu "Terrorist" nach Gewalteskalation im Gazastreifen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu heftig angegriffen und ihn als "Terroristen" sowie "Führer eines terroristischen Staates" nach der tödlichen Erschießung von palästinensischen Demonstranten im Gazastreifen bezeichnet.

 "Ich muss der Welt nicht sagen, wie grausam die israelische Armee ist. Wir können sehen, was dieser Terrorstaat tut, wenn wir uns die Situation im Gazastreifen und Jerusalem ansehen", sagte Erdoğan laut der Tageszeitung Sabah.

"Israel hat ein Massaker in Gaza verübt, und Netanjahu ist ein Terrorist", fuhr er fort. "Wir werden weiterhin den israelischen Terror ständig und auf allen Plattformen aufdecken."

Kommentare folgten, nachdem Netanjahu gemeint hatte, dass Erdoğan einen Aprilscherz gemacht hat, als sein Sprecher die Tötung von Demonstranten in Gaza als "unmenschlich" bezeichnete.

Mehr als 1.400 Menschen wurden verletzt und 17 getötet, nachdem das israelische Militär am Freitag das Feuer auf palästinensische Demonstranten an der Grenze zwischen Gaza und Israel eröffnet hatte. Die IDF benutzte auch Gummigeschosse und Tränengas gegen die Demonstranten.

Netanjahu wiederum beschuldigte das türkische Militär, Zivilisten zu bombardieren. Der Premier bezeichnete die israelischen Streitkräfte zugleich als "die moralischste Armee der Welt". 

"Die moralischste Armee der Welt wird nicht von denen belehrt werden, die seit Jahren wahllos Zivilbevölkerungen bombardiert haben", sagte Netanjahu. "Anscheinend wird so der Aprilscherz in Ankara gefeiert."

Netanjahus Tweet kam als Antwort auf Ankaras Aussagen, wonach die israelische Armee beim Gaza-Protest Gebrauch von "unverhältnismäßiger Gewalt" machte. In einer Erklärung nach den Zusammenstößen forderte die Türkei, dass Tel Aviv "sofort aufhört, Gewalt anzuwenden, was die Spannungen in der Region weiter verschärft".