Drei Jahre Krieg im Jemen: Die Bankrotterklärung der "Wertegemeinschaft" (Video)

Seit drei Jahren herrscht nun Krieg im Jemen. Am 26. März 2015 begann die Militärintervention der von Saudi-Arabien angeführten Koalition gegen die Huthi-Rebellen. Die Saudis können bei ihrem illegitimen Krieg auf die sogenannte westliche Wertegemeinschaft zählen.

Die Wurzeln der Huthi-Rebellen liegen im Norden des Jemen -  im bergigen Grenzgebiet zu Saudi-Arabien. Dort liegt die Hochburg der Zaiditen, die im Jemen etwa ein Drittel der Bevölkerung stellen. Sie sind der dem sunnitischen Islam am nächsten stehende Zweig der Schiiten mit eigener Rechtsschule. Mehr als tausend Jahre - bis zur Revolution 1962 - herrschten zaiditische Imame im Jemen. Seit den 60er-Jahren fordern die Zaiditen mehr politische Partizipation und kulturell-religiöse Rechte.

Ende der 1990er-Jahre fühlten sich die Zaiditen angesichts  einer wachsenden Unterdrückung seitens der Regierung, zunehmend an den gesellschaftlichen Rand gedrängt. Die al-Huthis, eine Familie zaiditischer Gelehrter, verbündeten sich schließlich mit Stämmen der Region zu den Ansarullah ("Anhänger Gottes"). Zuletzt bekämpften diese erfolgreich das diktatorische Regime des Machthabers Abed Rabbo Mansur Hadi.

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Diese Zusammenhänge spielen jedoch in der üblichen Berichterstattung über die "durch den Iran unterstützten Huthi-Rebellen" im Kampf gegen die "saudische Militärkoalition" so gut wie keine Rolle. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und nicht zuletzt die Bundesregierung versorgen derweil den "strategischen Partner" mit modernstem Kriegsgerät.

Zum entsprechenden Narrativ zählt auch, den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman als "Reformer" und "Modernisierer" zu feiern. Im Falle der Staaten Libyen und Syrien gelten jedoch völlig andere Gesetze. Dort sind es die "moderaten Rebellen", die mit Waffen, Geld und Logistik versorgt wurden und werden.