Bericht: Katar stellt LNG-Tankerverkehr im Roten Meer ein

Katar soll nach dem Beginn der Bombardierung des Jemen durch die US-geführte Koalition in der vergangenen Woche die Verschiffung von Flüssigerdgas (LNG) durch die Straße von Bab al-Mandab eingestellt haben. Man fürchtet in Europa vor Engpässen.

Das staatliche Unternehmen QatarEnergy hat nach dem Beginn der Bombardierung des Jemen durch die US-geführte Koalition in der vergangenen Woche die Verschiffung von Flüssigerdgas (LNG) durch die Straße von Bab al-Mandab eingestellt.

Den von Bloomberg zusammengestellten Schiffsverfolgungsdaten zufolge hat Katar seit Freitag, einen Tag nach Beginn der US-Bombardierung, mindestens fünf seiner LNG-Schiffe auf dem Weg zu der strategischen Passage an der jemenitischen Küste gestoppt. Drei Schiffe wurden bereits vor der Küste Omans gestoppt, während ein Schiff im Roten Meer nördlich von Bab al-Mandab und ein weiteres im Mittelmeer in der Nähe des Suezkanals liegen geblieben ist.

Katar ist der weltweit größte LNG-Exporteur und eine wichtige Gasquelle für Europa. Der Stopp des Transports aus dem Roten Meer werde jedoch trotz des Beginns der kältesten Wintermonate wahrscheinlich nicht zu Engpässen in Europa führen, berichtete Bloomberg. Angesichts der schwachen industriellen Nachfrage verfügten die europäischen Länder derzeit über ausreichende LNG-Vorräte. Die LNG-Preise seien auf dem niedrigsten Stand seit sechs Monaten.

Die Entscheidung Katars erfolgte, nachdem die von den USA und Großbritannien angeführte Kriegskoalition vor weitere Eskalationen im Roten Meer gewarnt hatte, wo die von der Huthi angeführten jemenitischen Truppe mit Israel verbundene Handelsschiffe ins Visier genommen haben. Dazu gehören Schiffe in israelischem Besitz und Schiffe, die israelische Häfen anlaufen. Die Huthi-Bewegung hat mit ihren Angriffen auf den brutalen Krieg Israels gegen den Gazastreifen reagiert, in dem mehr als 23.000 Menschen getötet wurden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, und der von vielen als Völkermord betrachtet wird.

Die jemenitischen Huthi haben bisher keine Schiffe mit Öl oder Flüssiggas im Roten Meer angegriffen. Am 31. Dezember versenkten US-Hubschrauber drei jemenitische Marineschiffe, wobei zehn Menschen getötet wurden. Am Donnerstag griffen die USA den Jemen an und töteten fünf Menschen. Am frühen Samstag führten die USA weitere Angriffe durch, bei denen eine Militärbasis in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt Sanaa und eine Radaranlage getroffen wurden.

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