Gaza-Krieg: Hisbollah nimmt nicht an der Waffenruhe teil

Während sich der Gazastreifen auf eine viertägige Waffenruhe vorbereitet, haben israelische Einheiten Ortschaften nahe Damaskus angegriffen. Die Hisbollah hat mehrere israelische Einrichtungen an der Grenze zu Israel beschossen und klargemacht, dass sie sich nicht an der Waffenruhe beteiligen wird.

Die libanesische Hisbollah-Bewegung bestätigte am Mittwoch, dass sie sich nicht der gestern angekündigten Waffenpause zwischen Israel und der Hamas anschließen werde. "Die Partei war nicht an den Verhandlungen über das Waffenstillstandsabkommen und den Gefangenenaustausch zwischen der Hamas und Israel beteiligt", sagte ein Hisbollah-Beamter am Mittwoch gegenüber Al-Jazeera. "Jede israelische Eskalation im Südlibanon oder im Gazastreifen während des Waffenstillstands würde von der Hisbollah beantwortet werden", fügte die Quelle hinzu.

Die israelische Zeitung Maariv hatte zuvor behauptet, die Hisbollah werde "Teil des Waffenstillstands sein, solange Israel sich daran hält", und schrieb das Zitat einem "hochrangigen Hisbollah-Beamten" zu, der mit Al-Jazeera gesprochen hat.

Die Hamas und Israel hatten sich am Mittwochmorgen auf eine viertägige Waffenpause geeinigt. Die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen verzögert sich allerdings. Laut übereinstimmenden israelischen Medienberichten dürfte sie nicht vor Freitag erfolgen. 

Israel droht derzeit ein Mehrfrontenkrieg, falls der Gaza-Krieg sich in die Länge zieht. Mehrere Stützpunkte der USA in der Levante sind in den vergangenen Tagen mehrfach unter Beschuss der schiitischen Milizen geraten. In der gesamten Region besteht auch die Befürchtung, dass sich der Krieg über die Grenzen von Gaza hinaus ausbreiten könnte. 

Israel soll am Mittwoch Ziele nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen haben. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA berichtete unter Berufung auf Militärkreise, dass Israel mit Raketen "einige Ortschaften in der Nähe von Damaskus" angegriffen habe.

Am Mittwoch gab die Hisbollah bekannt, dass sie den Standort Al-Raheb sowie den Standort Bayad Blida im Nordisrael mit Burkan-Raketen beschossen habe. Stunden zuvor hatte der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah eine Hamas-Delegation in Beirut empfangen, wobei der iranische Topdiplomat sich an dem Treffen beteiligte. "Bei dem Treffen wurden die jüngsten Ereignisse besprochen, die Positionen bewertet und die Entwicklungen und Möglichkeiten an allen Fronten, insbesondere im Gazastreifen, erörtert", berichteten libanesische Staatsmedien. Das Treffen fand einen Tag nach der Tötung von zwei Al-Mayadeen-Journalisten bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon statt. Die Hisbollah reagierte darauf mit Katjuscha-Raketen auf die Militärbasis Beit Hilal sowie mit Angriffen auf andere Einrichtungen in Israel.

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