Palästinenserpräsident Abbas trifft in Algerien zum ersten Mal seit Jahren Hamas-Chef

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas hat sich zum ersten Mal seit Jahren öffentlich mit Hamas-Chef Ismail Haniyya getroffen. Die rivalisierenden Gruppen unternahmen in den vergangenen Jahren mehrere erfolglose Versuche zur Versöhnung.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas hat sich zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren öffentlich mit Ismail Haniyya, dem politischen Chef der Hamas, getroffen. Das Treffen fand am Dienstag in Algeriens Hauptstadt Algier am Rande des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit des Landes in Anwesenheit des algerischen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune statt.

Das algerische Staatsfernsehen bezeichnete das Treffen als "historisch", wobei keine Einzelheiten des Gesprächs zwischen Abbas und Haniyya veröffentlicht wurden. Die beiden großen palästinensischen Parteien – Fatah und Hamas – sind seit bürgerkriegsähnlichen Gefechten zwischen den beiden Organisation im Jahr 2007 tief gespalten. Im Verlauf der Kämpfe gewannen die Milizen der Hamas militärisch die Oberhand über den Gazastreifen, der zu den palästinensischen Autonomiegebieten gehört.

Die rivalisierenden Gruppen unternahmen in den vergangenen Jahren mehrere erfolglose Versuche zur Versöhnung. Hochrangige Vertreter von Fatah und Hamas trafen sich in Hauptstädten der Region und unterzeichneten gelegentlich sogar Vereinbarungen. Die letzte große Gesprächsrunde fand 2020 statt. Haniyya und Abbas waren zuletzt im Oktober 2016 in der katarischen Hauptstadt Doha persönlich zusammengetroffen. In den vergangenen Monaten beherbergte Algerien mehrere palästinensische Delegationen, um zu versuchen, die innerpalästinensische Aussöhnung wiederzubeleben.

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