Vor dem Treffen der OPEC+ in Wien: Lawrow besucht Golfstaaten

Der russische Außenminister traf am Dienstag zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Saudi-Arabien ein. Lawrows Besuch findet einen Tag vor einem Treffen der OPEC+ in Wien statt, einer Ölallianz, der Öl-Produzenten aus dem Persischen Golf und Russland angehören.

Der russische Außenminister, Sergei Lawrow, traf am Dienstag zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Saudi-Arabien ein. Am Mittwoch wird Lawrow Außenminister der Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) treffen. Lawrow, der am Dienstag in Bahrain war, wird mit den Ministern aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman, Kuwait, Katar und Bahrain im GCC-Hauptquartier in Riad zusammenkommen.

Der Schwerpunkt der Gespräche bleibt erstmal unklar, obwohl die Beamten in der Golfregion bereits sagten, die sechs Golfminister würden am Mittwoch auch ein Online-Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba abhalten. Einzelheiten wollten sie aber nicht nennen.

Die Golfstaaten sind im Ukraine-Krieg trotz westlicher Aufrufe zur Verurteilung Moskaus neutral geblieben. Omans Außenminister sagte in einer am Samstag von seinem Ministerium veröffentlichten Bemerkung, dass die Ukraine-Krise eine europäische Lösung erfordere und dass eine Haltung von "Sie sind für uns oder gegen uns" nicht funktionieren würde.

US-Außenminister Antony Blinken telefonierte am Montag mit seinem saudischen Amtskollegen Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und unterstrich die Bedeutung internationaler Unterstützung für die Ukraine. Dies teilte das US-Außenministerium mit.

Lawrows Besuch findet einen Tag vor einem Treffen der OPEC+ in Wien statt, einer Ölallianz, der Produzenten aus dem Persischen Golf und Russland angehören. OPEC+ hält sich bislang an seinen Plan zur allmählichen Steigerung der Ölfördermenge, wie er auf dem Höhepunkt der Lockdowns wegen der COVID-19-Krise gefasst worden war. Seinerzeit war die Produktion wegen eingebrochener Nachfrage stark gedrosselt worden. Die Allianz mit Russland ist vor allem wichtig für die OPEC, um die Hoheit über die Preise zu behalten und stabile Einnahmen zu garantieren. Der US-Präsident hatte bereits vergeblich von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gefordert, mehr Öl auf Markt zu bringen, um die steigenden Ölpreise einzudämmen.

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