Das Raketenabwehrsystem Iron Dome soll aufgrund zu hoher Kosten bereits in naher Zukunft durch ein Lasersystem ersetzt werden. Dies deutete der israelische Premierminister Naftali Bennett am Dienstag auf der Jahreskonferenz des Instituts für nationale Sicherheitsstudien der Universität Tel Aviv an. Laut Bennett wird Israel innerhalb eines Jahres einen neuen Laserabwehrschild einsetzen, der weltweit einmalig ist.
Die ersten Geräte des "Iron Beam"-Lasersystems des Verteidigungsunternehmens Rafael Advanced Defense Systems, das auch Entwickler des "Iron Dome" ist, hatte Israel bereits im Februar 2014 auf der Singapore Air Show vorgestellt. Bei dem System kommen jeweils zwei Festkörperlaser mit mehreren Kilowatt Leistung zur Verwendung, um ankommende Raketen, Mörser und unbemannte Flugkörper (UAVs) innerhalb einer Reichweite von bis zu zwei Kilometern abzuwehren. Nach Angaben des Unternehmens werden die Laser im Ziel auf eine Fläche der Größe einer Münze fokussiert und das anvisierte Geschoss somit innerhalb weniger Sekunden zerstört.
Im Rahmen der Konferenz sagte Bennett, die neue Generation der Flugabwehr könne auch Israels "Freunden in der Region dienen". Mit der Möglichkeit, eine Rakete mit einem Laser abzufangen, der zusätzlich nur ein paar Dollar je Nutzung kostet, könnte man "den Feuerring, den Iran an unseren Grenzen errichtet hat" zunichtemachen.
Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" sorgt nach Angaben des Militärs in Verbindung mit anderen Verteidigungslösungen seit mehr als zehn Jahren für die Sicherheit Israels. Bis dato seien etwa 90 Prozent der anfliegenden Raketen erfolgreich abgefangen worden. Jedoch ist der Betrieb des "Iron Dome" in den Augen der israelischen Regierung nunmehr zu teuer. Ein Schuss kostet mehrere Zehntausend Dollar, da beim Raketenabfangprozess in der Regel mehrere Projektile abgefeuert werden.
Laut Bennett kann der Gazastreifen für wenige Hundert Dollar eine Rakete auf Israel schießen, jedoch würde es aktuell Zehntausende von Dollar kosten, sie abzufangen. Die "Laserwand" werde "die wirtschaftliche Gleichung umkehren. Sie werden viel investieren, und wir werden wenig investieren", ergänzte er bei der Konferenz.
Aktuell übernehmen die USA einen Teil der Betreiberkosten des "Iron Dome", was kürzlich jedoch zu Diskussionen führte.
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