Eine palästinensische Delegation hat am Sonntag in Damaskus einen Brief des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas an den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad überreicht. Hintergrund sind dabei die jüngsten Bemühungen der Golfstaaten zur Normalisierung ihrer Beziehungen zu Syrien.
Der Brief von Abbas wurde dem syrischen Außenminister Faisal al-Miqdad übergeben, der sich mit der palästinensischen Delegation unter der Leitung von Jibril Rajoub, dem Generalsekretär des Zentralkomitees der Fatah, traf.
Der Brief bestätige den Wunsch der palästinensischen Führung, ihre Beziehungen zu Syrien zu stärken, sagte Ahmed Hils als Mitglied der palästinensischen Delegation. Die palästinensische Führung sei im Zuge des Syrien-Konflikts "an der Stabilität, Sicherheit und territorialen Integrität Syriens" interessiert gewesen, fügte er hinzu. Das berichtet die israelische Zeitung The Jerusalem Post (JPost).
Samir ar-Rifa'i, der palästinensische Botschafter in Syrien, sagte ebenfalls, die palästinensische Führung versuche, ihre Beziehungen zur syrischen Führung zu stärken.
Rifa'i erklärte, er schließe nicht aus, dass Mahmud Abbas in naher Zukunft Damaskus besuchen werde, um sich mit Präsident al-Assad zu treffen. Im Gegensatz zur Hamas erhielt die PA-Führung ihre Beziehungen zur syrischen Regierung nach dem Ausbruch des Syrien-Konflikts im Jahr 2011 aufrecht.
Laut JPost wird von der palästinensischen Delegation auch erwartet, dass sie Gespräche mit Funktionären verschiedener in Syrien ansässiger palästinensischer Fraktionen führt, um eine Sitzung des PLO-Zentralrats (PCC) vorzubereiten. Die Fraktionen sind gegen das Oslo-Abkommen zwischen den Palästinensern und Israel und haben die PA-Führung wiederholt aufgefordert, ihre Verbindungen zu Israel einzustellen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, Tunesien, Oman, Irak und Algerien haben in den letzten Monaten ihren Wunsch signalisiert, ihre Beziehungen zu Syrien wiederherzustellen. Die Golfstaaten hatten ihre Beziehungen zu Syrien im Jahr 2012 abgebrochen. Seit einiger Zeit jedoch haben insbesondere Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate versucht, ihre Beziehungen zu Syrien wieder zu normalisieren. Beobachter glauben, dass die beiden Länder damit den Einfluss ihres Rivalen Iran in Syrien eindämmen wollen.
Auf Einladung der syrischen Regierung unterstützen Iran und Russland die syrische Regierung militärisch im Kampf gegen Terrorgruppen und Dschihadisten – infolge der von außen gegen das Land geförderten Rebellion seit dem Jahr 2011. Jordanien und Ägypten, beide als US-Verbündete, haben ebenfalls schon Schritte zur Normalisierung ihrer Beziehungen unternommen. Syrien, Libanon und Jordanien sowie Ägypten einigten sich letztes Jahr auf den Beginn von Stromlieferungen in den Libanon.
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