Mit chinesischer Hilfe: Saudi-Arabien baut mutmaßlich ballistische Raketen

Saudi-Arabien gilt als wichtiger westlicher Verbündeter in der Golfregion. Das Land soll nun laut "CNN" mit chinesischer Hilfe an eigenen ballistischen Raketen bauen.

US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Saudi-Arabien in der Lage ist, eigene militärische Raketen zu bauen. Das berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf mit den Erkenntnissen vertraute Personen. China soll den Saudis bei dem Vorhaben helfen. Saudi-Arabien hat bekanntermaßen in der Vergangenheit ballistische Raketen von China gekauft, konnte aber nie eigene bauen.

Diese Meldung könnte erhebliche Auswirkungen auf den Nahen Osten haben und die Bemühungen der Biden-Regierung erschweren, die nuklearen Ambitionen Irans, als größten regionalen Rivalen der Saudis, einzudämmen, berichtet CNN.

Dem Bericht zufolge bestätigen Satellitenbilder, dass die Raketen an mindestens einem Standort in der Nähe der Stadt Dawadmi hergestellt werden. Militärexperten haben im Auftrag von CNN die Satellitenbilder aus Dawadmi ausgewertet. Ihnen zufolge zeigen die Bilder einen militärischen Komplex nahe Dawadmi, einer Stadt gut 220 Kilometer östlich der Hauptstadt Riad. Die Anlage soll mit chinesischer Hilfe gebaut worden sein.

Die US-Regierung sieht sich nun, laut CNN, mit immer dringenderen Fragen konfrontiert, ob Saudi-Arabiens Fortschritte bei ballistischen Raketen die regionale Machtdynamik dramatisch verändern und die US-Bemühungen um einen neuen umfassenden Atomdeal mit Iran erschweren könnten, der auch das Raketenprogramm des Landes einschließt.

Auf die Frage, ob es in letzter Zeit einen Transfer sensibler ballistischer Raketentechnologie zwischen China und Saudi-Arabien gegeben habe, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums gegenüber CNN in einer Erklärung, dass die beiden Länder "umfassende strategische Partner" seien. "Eine solche Zusammenarbeit verstößt nicht gegen internationales Recht und beinhaltet nicht die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen", heißt es in der Erklärung. Weder das Weiße Haus noch die saudi-arabische Botschaft in den USA bestätigten den CNN-Bericht. Auch die CIA äußerte sich nicht.

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