In der Nähe einer geplanten Protestkundgebung in Beirut hat es Berichten zufolge mehrere Tote und Verletzte gegeben. Zu den Protesten vor dem Justizpalast hatten die schiitische Amal-Bewegung und die Hisbollah aufgerufen, um gegen den Richter Tarek Bitar zu protestieren, der die Untersuchung zur gewaltigen Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 leitet.
Bei Schüssen wurden am Donnerstag mindestens drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt, berichteten lokale Medien unter Berufung auf Quellen der Armee. Als Reaktion auf die Schießerei habe die libanesische Armee ihren Einsatz im Gebiet Tayouneh verstärkt, um die angespannte Lage unter Kontrolle zu bringen, berichtet Al Mayadeen. Die Armee sei nun dabei, den Bezirk abzuriegeln.
Im Viertel Tayouneh waren Schüsse zu hören, die Demonstranten gegolten haben sollen. Ein Al Mayadeen-Korrespondent berichtete inzwischen, dass die Armee einen Scharfschützen festgenommen habe, der auf die Demonstranten von einem der umliegenden Gebäude aus gezielt habe. Der Direktor des Al Mayadeen-Büros in Beirut gab an, dass mindestens vier Bewaffnete von einem Dach eines Gebäude in Tayouneh auf Menschen geschossen hätten. Die Schüsse seien zunächst von einem überwiegend von Christen bewohnten Stadtviertel aus abgegeben worden, berichtet Reuters.
Premierminister Nadschib Miqati rief zur Ruhe auf, und die Armee forderte die Zivilbevölkerung auf, das Gebiet um den Vorfall zu verlassen. Sie warnte, sie würde jeden erschießen, der das Feuer eröffnet. In einer Erklärung riefen laut Aljazeera die Hisbollah und die Amal-Bewegung ihre Anhänger auf, ruhig zu bleiben und sich "nicht zu böswilliger Zwietracht hinziehen zu lassen".
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