Die israelische Luftwaffe führte am frühen Freitagmorgen Raketenangriffe auf Bodenziele in der Nähe von Damaskus, berichtet SANA. Syrischen Angaben zufolge feuerten israelische Kampfflugzeuge, die im libanesischen Luftraum operierten, eine Reihe von Raketen auf Ziele in der Nähe von Damaskus ab. Die meisten der israelischen Raketen seien von der syrischen Luftabwehr abgefangen worden, hieß es in den Berichten. Tote und Verletzte gab es demnach nicht, während die Explosionen nur geringe materielle Schäden verursacht hätten.
Kurz nach der israelischen Aggression waren in Tel Aviv laute Explosionen zu hören. Mindestens eine der syrischen Flugabwehrraketen scheint den israelischen Luftraum durchquert zu haben, wobei sie womöglich über dem Mittelmeer explodiert ist – so nahe, dass sie in Tel Aviv zu hören war.
Die israelische Armee veröffentlichte am Freitag eine Erklärung, in der bestätigt wurde, dass in den frühen Morgenstunden des Freitags eine syrische Rakete in Richtung Israels abgefeuert worden war. Die Rakete war nach Angaben der israelischen Streitkräfte (IDF) über dem Mittelmeer explodiert.
Die Kampfmittelbeseitigung der israelischen Armee hat bereits Trümmer von der syrischen Rakete geborgen, die am Freitagmorgen im Norden von Tel Aviv gefunden worden waren, berichtet die Jerusalem Post. Einwohner von Gusch Dan berichteten von Explosionen, die sie die ganze Nacht gehört hatten. Sirenen sind in Israel jedoch nicht ausgelöst worden, da bei Raketen, die nicht in besiedelten Gebieten landen, kein Alarm ausgelöst wird, hieß es in den israelischen Medien.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte behauptet, Israel habe Militärstandorte angegriffen, die von proiranischen Milizen genutzt werden, die mit dem Syrian Scientific Studies and Research Center am Stadtrand von Damaskus verbündet seien.
Während israelische Armeefunktionäre solche Angriffe selten kommentieren, haben Kampfflugzeuge der israelischen Armee in den vergangenen Monaten unter dem Vorwand der Selbstverteidigung gegen eine vermeintliche Bedrohung durch Iran routinemäßig Raketen auf Damaskus niederregnen lassen. Damaskus hatte bereits am 20. August in einem Brief an den UN-Generalsekretär António Guterres gegen die Angriffe protestiert und diese als eklatante Akte der Aggression gebrandmarkt. Die israelische Aggression wird laut Damaskus mit dem Ziel durchgeführt, den Krieg gegen Syrien zu verlängern und die Moral der Terroristen im Nordosten und Süden des Landes zu erhöhen.
Iran hatte in letzter Zeit mehrfach betont, dass das Land die Angriffe auf seine Verbündeten in Syrien nicht mehr akzeptieren und angemessen auf die israelische Aggression in der Region antworten wird. Der mutmaßliche Drohnenangriff auf den israelischen Öltanker MT Mercer Street im Indischen Ozean hatte Anfang August den Konflikt zwischen Israel und Iran erneut angeheizt. Der iranische Staatssender Al-Alam berichtete seinerzeit, der Angriff auf die MT Mercer Street sei eine Antwort auf einen vorher erfolgten israelischen Luftangriff auf einen syrischen Flughafen gewesen, bei dem ein Mitglied der Iranischen Revolutionsgarde und möglicherweise auch ein Hisbollah-Funktionär getötet worden seien.
Russland forderte Israel mehrfach auf, über mögliche Sicherheitsbedrohungen aus Syrien zu berichten. Russland will nicht, dass das syrische Territorium als Plattform für den iranisch-israelischen Konflikt genutzt wird, und betrachtete die Operationen Israels in Syrien in letzter Zeit sehr kritisch. In einem Interview mit der Jerusalem Post Ende Dezember 2020 erklärte der russische Botschafter in Israel Anatoli Wiktorow, dass die destabilisierende Kraft im Nahen Osten nicht Iran, sondern Israel sei.
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