Die britische Regierung macht Iran für den Angriff auf einen Tanker im Golf von Oman am Donnerstag verantwortlich. In einer am Sonntag vom Außenministerium veröffentlichten Erklärung heißt es:
"Wir glauben, dass dieser Angriff vorsätzlich und gezielt war und eine klare Verletzung des internationalen Rechts durch Iran darstellt."
Es sei "sehr wahrscheinlich", dass Iran den Tanker Mercer Street mit einer seiner Drohnen angegriffen habe, als das Schiff durch neutrale Gewässer vor der Küste Omans fuhr, so das britische Außenministerium.
Die Mercer Street, ein unter liberianischer Flagge fahrender Tanker, der von der in London ansässigen Firma Zodiac Maritime des israelischen Milliardärs Eyal Ofer betrieben wird, war am Donnerstag nordöstlich der omanischen Insel Masirah Ziel eines Anschlags. Dabei wurden zwei Menschen getötet: ein rumänischer Kapitän und ein britischer Wachmann.
Nach dem Angriff machte die Fünfte Flotte der US-Marine, die in der Region operiert, eine "Selbstmorddrohne" für den Angriff verantwortlich. London nannte keine neuen Beweise, die Aufschluss über die Umstände des Vorfalls geben könnten, sondern sagte stattdessen, dass "britische Einschätzungen zu dem Schluss gekommen sind", dass wahrscheinlich Teheran dahinterstecke.
London verurteilte den "ungesetzlichen und rücksichtlosen Angriff" und forderte Iran auf, "solche Angriffe zu beenden", verzichtete aber bisher auf konkrete Vergeltungsmaßnahmen. Stattdessen heißt es, dass das Vereinigte Königreich "mit unseren internationalen Partnern an einer konzertierten Reaktion" arbeite.
Zuvor hatte bereits Israel Teheran für die Attacke verantwortlich gemacht und angekündigt, den USA und Großbritannien Geheimdienstinformationen zur Verfügung zu stellen, die angeblich Irans Schuld beweisen. "Nach Ansicht der zugänglichen Informationen sind wir überzeugt, dass der Iran diesen Angriff ausgeführt hat", ließ das US-Außenministerium am Sonntagabend verlauten (MEZ).
In einer Erklärung des State Department heißt es:
"Wir arbeiten mit unseren Partnern zusammen, um über unsere nächsten Schritte zu beratschlagen und tauschen uns mit Regierungen in der Region und darüber hinaus über eine angemessene Antwort aus, die demnächst kommen wird."
Teheran weist die Vorwürfe zurück und bestreitet, etwas mit dem Angriff zu tun zu haben.
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