Israel hat den USA und dem Vereinigten Königreich angebliche Geheimdienstinformationen zur Verfügung gestellt, um die Ermittlungen im Fall des kürzlich angegriffenen japanischen Öltankers Mercer Street zu erleichtern, berichtete die Times of Israel am Samstag.
Der Bericht behauptete, die Daten enthielten Beweise dafür, dass Iran für den Angriff verantwortlich sei. Israel ist derzeit bemüht, den internationalen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen.
Israels Außenminister Yair Lapid sagte am Samstag, er habe mit US-Außenminister Antony Blinken über eine gemeinsame Reaktion auf den Angriff gesprochen. Der israelische Chefdiplomat twitterte:
"Ich habe heute Abend mit Außenminister Blinken über den Angriff auf das Schiff im Golf von Oman gesprochen. Wir arbeiten gemeinsam gegen den iranischen Terrorismus, der eine Bedrohung für uns alle darstellt, indem wir eine echte und wirksame internationale Antwort formulieren."
Der Anschlag ereignete sich am Donnerstagabend, als das Schiff das Arabische Meer vor der Küste Omans durchquerte. Zwei Besatzungsmitglieder, Staatsbürger aus Rumänien und dem Vereinigten Königreich, kamen bei der Explosion ums Leben.
Der unter der Flagge Liberias fahrende Öltanker soll einer japanischen Firma gehören und von der in London ansässigen Firma Zodiac Maritime betrieben werden, die Berichten zufolge dem israelischen Milliardär Eyal Ofer gehört.
Gegenwärtig laufen die Ermittlungen, die von US-amerikanischen und britischen Beamten unterstützt werden. Washington stellte fest, dass nicht bekannt ist, wer den Angriff durchgeführt hat. Das US Central Command (CENTCOM) teilte am Samstag jedoch mit, dass der Angriff höchstwahrscheinlich von einer Drohne durchgeführt worden sei. Nach Angaben der New York Times haben Ermittler das Schiff untersucht und dabei "klare visuelle Beweise für einen Angriff" gefunden, an dem "iranische Drohnen" beteiligt gewesen seien.
Israel beeilte sich, Iran zu beschuldigen, für den Angriff verantwortlich zu sein, obwohl die offizielle Untersuchung erst begonnen hat.
Teheran dementierte am Sonntag diese Anschuldigungen. Das iranische Außenministerium wies die Berichte aus Israel über eine angebliche Beteiligung Irans zurück und betonte, dass die Islamische Republik nichts mit dem Angriff auf einen Öltanker im Arabischen Meer zu tun habe. Said Chatibsadeh, der Sprecher des iranischen Außenministeriums, erklärte:
"Israel hat für Unsicherheit, Terror und Gewalt gesorgt. Diese Anschuldigungen über eine Beteiligung Irans werden von Teheran verurteilt."
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