Irak: US-Amerikanerin wegen Verrats von Militärgeheimnissen zu 23 Jahren Haft verurteilt

Eine Übersetzerin des Pentagon, die auf einer Militärbasis gearbeitet hatte, wurde am Mittwoch zu 23 Jahren Haft verurteilt, da sie Namen von US-Informanten im Irak an eine Kontaktperson weitergegeben haben soll. Diese habe mit der Hisbollah in Verbindung gestanden.

Mariam Thompson, eine Übersetzerin des Pentagon, wurde am Mittwoch zu 23 Jahren Haft verurteilt, da sie Namen von US-Informanten im Irak an eine Person weitergegeben haben soll, die mit der Hisbollah im Libanon in Verbindung stehen soll. Zuvor hatte News24 darüber berichtet.

Thompson hatte zugegeben, die geheimen Informationen an einen libanesischen Staatsangehörigen weitergegeben zu haben, in der Hoffnung, dass dieser sie an die Hisbollah weiterleite. John Demers, Leiter der Abteilung für Nationale Sicherheit des Justizministeriums, sagte in einer Erklärung:

"Thompsons Verurteilung spiegelt die Schwere ihrer Verletzung des Vertrauens des amerikanischen Volkes, der menschlichen Quellen, die sie gefährdete, und der Soldaten, die als Freunde und Kollegen an ihrer Seite arbeiteten, wider."

Laut Gerichtsdokumenten hatte Thompson als Dolmetscherin auf einer ausländischen Militärbasis gearbeitet, als sie im Jahr 2017 über eine Video-App eine Beziehung mit einem Mann begonnen hatte, der erklärt hatte, er habe Verbindungen zur Hisbollah im Libanon. Dem Justizministerium zufolge habe die 62-Jährige im Laufe der Zeit "ein romantisches Interesse an ihrem Mitverschwörer entwickelt".

Im Dezember 2019 war sie den US-Spezialeinheiten im irakischen Erbil zugeteilt worden. Zu dieser Zeit hatten die US-Streitkräfte gegen eine proiranische Miliz eingeleitet, die am 3. Januar 2020 mit dem Tod des Befehlshabers der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC) Qassem Soleimani geendet hatte.

Kurz darauf bat Thompsons Kontaktperson um Informationen über Agenten, die im Verdacht standen, die USA unterstützt zu haben. Thompson gab ihm Daten über mehrere US-Informanten. Darunter sollen sich die echten Namen von mindestens acht Personen, die über Personalakten zugänglich waren, sowie Informationen über Taktiken des US-Militärs befunden haben. Ende Februar 2020 wurde sie dann von den Bundesbehörden verhaftet.

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