Der Konservative Kandidat Ebrahim Raissi hat die Präsidentschaftswahl in Iran laut offiziellen Teilergebnissen mit mehr als 62 Prozent der Stimmen gewonnen. Von 28,6 Millionen bislang ausgezählten Stimmzetteln sind laut iranischen Medien mehr als 17,8 Millionen auf Raissi entfallen, erklärte der Vorsitzende der Nationalen Wahlkommission am Samstag.
Trotz der Aufrufe zum Boykott der Wahlen durch Gegner der Islamischen Republik war die Wahlbeteiligung den Umständen entsprechend hoch. Gestern wurden viele in Europa lebende iranische Staatsbürger, die an der Wahl in ihrer Landesvertretung teilnehmen wollten, von Anhängern der Volksmudschahedin und der Monarchisten attackiert und verprügelt – etwa in der englischen Stadt Birmingham.
Die drei Gegenkandidaten Raissis sowie der amtierende Präsident Hassan Rohani gratulierten dem Justizchef noch vor Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse. Die Auszählung der Stimmen der Wahl vom Freitag läuft laut iranischen Staatsmedien noch.
Nach den Wahlen wird ein politischer Machtwechsel in Iran erwartet, da die Beliebtheit von Präsident Rohani und der prowestlichen Kräfte in Iran, die stets für einen "Dialog" mit dem Westen bei der Bevölkerung eintraten, seit dem Ausstieg des damaligen US-Präsidenten Donald Trump aus dem Atomdeal 2018 und dem Skandal um Außenminister Mohammed Dschawad Sarif einen Tiefpunkt erreicht hat.
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