Die französische Zeitung Libération überprüfte eine Kontroverse in den Sozialen Medien, nachdem Videobilder aufgetaucht waren, die am 10. Mai fahnenschwenkende Israelis beim Tanzen zeigen, während über der Esplanade nahe der al-Aqsa-Moschee ein Feuer wütet. Zum Brand kam es, nachdem ein Baum nahe der Moschee Feuer fing, vermutlich ausgelöst durch Feuerwerkskörper. Nicht wenige kommentierten die Aufnahmen mit Unverständnis, so auch bei David Guiraud, dem Sprecher der Jugendorganisation der linken Bewegung "La France insoumise" von Jean-Luc Mélenchon. Guiraud schrieb auf Twitter:
"Diese Bilder machen mich so traurig, wie können Menschen so brutal und gemein sein?"
Doch laut Libération könnten sich diese Bilder irreführend sein. Die Zeitung stellt klar, dass die Israelis unten schon tanzten und feierten, noch bevor oben das Feuer ausbrach. Tatsächlich zeigt das gesamte Video eine ganz andere Entwicklung. Es sei daher schwierig zu sagen, ob das Feuer etwas mit der Jubelszene zu tun habe, so die Zeitung. Der 10. Mai ist in Israel ein Feiertag, wo Israelis die Annexion des Ostteils der Stadt Jerusalem im Jahr 1967 feiern. Da war ein völkerrechtswidriger Akt, der seitdem in der internationalen Gemeinschaft wiederholt verurteilt wurde.
Auch dieses Jahr wollten die Israelis den "Jerusalem-Tag" feiern. Doch mehrere Versammlungen wurden wegen der anhaltenden Spannungen mit den Palästinensern abgesagt, nicht jedoch die Kundgebung an der Klagemauer. Die Auseinandersetzungen in Ostjerusalem führten zu Raketenangriffen auf Israel aus dem Gazastreifen durch die Hamas – auf die umgehend tödliche Vergeltungsmaßnahmen der israelischen Armee folgten.
Mindestens 26 Palästinenser und zwei israelische Frauen wurden bisher in dem neuerlich aufflammenden Konflikt getötet. Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei auf der Moscheepromenade wurden bis zum Mittag des 10. Mai mehr als 500 Menschen verletzt.
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