Assad: Hinter Abwertung der syrischen Währung gegenüber US-Dollar steckt ein ausländischer Plan

Der Sturz der syrischen Landeswährung sei ein von außen aufgeputschter Angriff gegen das vom Krieg heimgesuchte Land, sagte Präsident Assad in der ersten Kabinettssitzung, nachdem er sich von seiner Corona-Infektion erholt hatte.

Präsident Baschar al-Assad hat die Abwertung des syrischen Pfundes gegenüber dem US-Dollar als eine "ausländische Verschwörung" gegen Syrien bezeichnet. Er forderte die syrische Bevölkerung auf, sich solidarisch zu zeigen, um damit dem Kurssturz der Währung entgegenzuwirken, meldet Press TV.

Bei einer wöchentlichen Kabinettssitzung in Damaskus am Dienstagabend sagte Assad, Syrien habe im Kampf gegen den wirtschaftlichen Terrorismus der westlichen Länder, insbesondere der Vereinigten Staaten, beispiellose Erfolge erzielen können.

Der Sturz der syrischen Landeswährung sei ein von außen aufgeputschter Angriff gegen das vom Krieg heimgesuchte Land, sagte der Präsident in der ersten Kabinettssitzung, nachdem er sich von seiner Corona-Infektion erholt hatte. 

"Die fallende Landeswährung ist ein Teil der psychologischen Kriegsführung gegen Syrien. Wie bei jedem anderen Kampf müssen wir die Öffentlichkeit über die Umstände informieren und die Menschen in Kenntnis setzen, dass diese Kampagne genauso wichtig ist wie militärische Operationen zur Wiederherstellung der Stabilität."

Assad forderte die Regierung und die Nation auf, die Produktion zu unterstützen. Außerdem rief er das Ministerium für Wirtschaft und Handel dazu auf, unverzüglich einzugreifen und sich mit den "ungerechtfertigten hohen Preisen" im Land zu befassen. Er erklärte auch, dass Händler eine Preisänderung innerhalb von Stunden nicht rechtfertigen könnten. Zudem betonte er, dass diejenigen, die von der Abwertung des syrischen Pfundes profitieren, bestraft werden müssten.

"Es ist nicht weniger wichtig als die militärische Schlacht. Wenn die Bürger in diesem Krieg nicht zu staatlichen Institutionen stehen, werden die Institutionen verlieren."

Syrien ist stark von den Auswirkungen einer Finanzkrise im benachbarten Libanon betroffen. Bereits im November letzten Jahres machte Assad den finanziellen Niedergang im Libanon und nicht die harten US-Sanktionen als Hauptursache für die anhaltende Wirtschaftskrise im Syrien verantwortlich.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump unterzeichnete im Dezember 2019 das sogenannte "Caesar-Gesetz zum Schutz der syrischen Zivilisten". Mit der harten Sanktionierung von syrischen Institutionen und Einzelpersonen wollen die USA insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Syrien und seinen Verbündeten beim Wiederaufbau des Landes verhindern und die Regierung von Assad in die Knie zwingen.

Das Caesar-Gesetz betrifft Drittstaaten, die mit Syrien Handel treiben, demnach Russland, Iran, den Irak und den Libanon. Besonders betroffen ist dabei jedoch der Libanon, da der Handel zwischen beiden Ländern existenziell für ihre Wirtschaft und die nationale Sicherheit ist. Syrische Geschäftsleute haben sich mehrfach über strenge Kontrollen bei Bankabhebungen im Libanon beklagt, die faktisch zur Blockierung von Hunderten Millionen Dollar geführt haben, die einst für den Import von Grundgütern von Öl zu Rohstoffen nach Syrien verwendet wurden. 

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