Russische und syrische Kampfflugzeuge sollen erneut die Stellungen der Islamisten in der nordwestlichen syrischen Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze ins Visier genommen haben.
In der Nähe der Stadt Sarmada in der Provinz Idlib sei eine Gasanlage getroffen worden. Dutzende von Containern, die Waren illegal auf einem Parkplatz in der Nähe vom Grenzübergang Bab al-Hawa beförderten, seien beim jüngsten Angriff auf Kraftstoffanlage in Brand gesetzt worden. Ein Twitter-Konto namens "Syriawatan News" berichtete, dass der Russische Luftangriff auf eine Treibstoffanlage zielte, die von Terroristen am Stadtrand von Sarmada genutzt worden sei.
Der libanesische Journalist Hossein Mortada sagte, die russischen und syrischen Luftangriffe, die in der Nähe von Bab al-Hawa und Sarmada im Norden von Idlib stattfanden, hätten den Islamisten schwere Schäden zugefügt, berichtete Press TV.
Der Sprecher der von der Türkei unterstützten sogenannten Syrische Nationale Armee (SNA) im Nordwesten Syriens erklärte, dass Russland versucht habe, in Unterstützung des syrischen Regierung in Damaskus die letzte Rebellenhochburg in Syrien zu "destabilisieren" und dort die "Geschäftstätigkeit" zu stören. Die Luftschläge ließen jedoch keinen bevorstehenden schweren Angriff auf Idlib erwarten.
Seitens Ankaras soll Moskau darüber informiert worden sein, dass die regulären syrischen Streitkräfte den Kampfeinsatz in Idlib einstellen müssten, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Die türkischen Truppen seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Aus Moskau gibt es bislang zu den jüngsten Luftangriffen keinen unmittelbaren Kommentar.
Vor Kurzen waren im Norden Syriens illegale Ölraffinerien Ziel von Angriffen geworden. Die Raketen schlugen Anfang März in einer illegalen Ölraffinerie im Nordsyrien im Gebiet Tarhin nahe der von der Türkei kontrollierten Stadt al-Bab ein, wo systematisch syrisches Rohöl außer Landes geschmuggelt wird. Mehrere Tankwagen waren dabei in Brand geraten und zogen schwere Explosionen nach sich. Die Raketen sollen von russischen Kriegsschiffen abgefeuert worden sein.
Die Ölanlagen in dem von der Türkei kontrollierten Teil der syrischen Provinz Aleppo wurden auch zuvor in den vergangenen Monaten bereits wiederholt angegriffen. Die Gebiete werden von der Türkei und den mit ihr verbündeten Rebellen kontrolliert. Das ganze Ausmaß der Plünderung der syrischen Ölreserven durch die "Rebellen", die von der Türkei und westlichen Verbündeten unterstützt werden, wurde im letzten Jahr bekannt.
Dennoch erobert der syrische Staat weiterhin wichtige Gebiete von Islamisten und anderen von Westen unterstützten Rebellengruppen im ganzen Land mit Unterstützung der russischen Lufthoheit zurück. Syrien und deren Verbündete sind nun dabei, die letzte Dschihadisten-Hochburg Idlib von den Terroristen zurückzuerobern.
Mehr zum Thema - Raketenangriff verwüstet illegale Ölraffinerie in Nordsyrien