Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte Iran am Montag für einen Angriff auf ein israelisches Frachtschiff im Golf von Oman verantwortlich. "Es geht auf das Konto Irans, das ist klar", sagte Netanjahu. Iran sei "der größte Feind Israels", und er sei entschlossen, diesen Feind zu "stoppen".
Teheran wies die Anschuldigungen zurück. Die Tatsache, dass die Quelle einer solchen Behauptung "das zionistische Regime" sei, offenbare, wie haltlos die Anschuldigungen sind, erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums Said Chatibsadeh am Montag auf einer Pressekonferenz in Teheran.
Israels Armee griff in der Nacht zum Montag mutmaßliche Stellungen der Iranischen Revolutionsgarde und der Hisbollah-Miliz in Syrien an. Israelische Medien berichteten mittlerweile ebenfalls, dass der jüngste Luftangriff gegen Ziele in Syrien die Reaktion auf den Angriff auf ein israelisches Schiff im Golf von Oman gewesen sei.
Die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA meldete, die israelischen Raketen seien am Sonntag Stunden vor Mitternacht auf Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus abgefeuert worden. Laut SANA wurden fast alle Raketen erfolgreich von der syrischen Luftverteidigung abgefangen.
Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an und verletzt damit die Souveränität des Landes. Diese Angriffe richten sich laut der israelischen Seite gegen "pro-iranische Milizen" auf dem syrischen Territorium. Hinsichtlich der Frage nach Vergeltungsangriffen sei seine Politik bekannt, sagte Netanjahu weiter am Montag. Israel werde Iran "überall in der Region angreifen". Iran werde auch nicht "in den Besitz einer Atomwaffe" gelangen.
Von iranischer Seite hieß es, Teheran beobachte die Aktivitäten Israels in den umliegenden Gebieten genau. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärte, dass die Islamische Republik sich mit dem Vorfall im Golf von Oman befassen werde, wenn er zur Grundlage für die Entstehung neuer Spannungen in der Region wird.
Ein Schiff einer israelischen Firma war am Donnerstag letzter Woche im Golf von Oman von einer Explosion betroffen. Die Seebeobachtungsstelle United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) meldete einen Tag später, die Besatzung des Schiffes sei in Sicherheit. Nähere Einzelheiten des Zwischenfalls blieben bislang unklar.
Die iranische Zeitung Keyhan, die den konservativen Kräfte nahesteht, behauptete am Sonntag, das im Golf von Oman angegriffene israelische Schiff sei ein "zionistisches Kriegsschiff", jedoch getarnt als Frachtschiff unterwegs gewesen. Die Israelis hätten nicht damit gerechnet, dass ihr "Kriegsschiff" als solches identifiziert würde. Keyhan kommentiert weiter, dass das israelische Schiff MV Helios Ray zum Ziel einer Operation der "Achse des Widerstandes" geworden sei, nachdem die Huthi-Bewegung im Jemen eine Großoffensive auf die Stadt Ma'rib östlich von Sanaa gegen die von Saudi-Arabien geführte Koalition gestartet hatte.
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