Erneuter israelischer Raketenangriff auf Syrien – Iran stellt "härteste Antwort" in Aussicht

Wieder flog die israelische Armee Angriffe auf syrisches Territorium. Bereits zuvor warnte Iran Tel Aviv vor dem Überschreiten "der roten Linien". Iran befände sich auf Wunsch der syrischen Regierung in diesem Land, um den Islamischen Staat zu bekämpfen, den Israel unterstütze.

Die israelische Armee hat erneut Ziele in Syrien angegriffen. Diesmal traf es nach aktuellen Medienberichten auch Außenbezirke der syrischen Hauptstadt Damaskus. Laut dem staatlichen syrischen Fernsehen seien Explosionen in der Hauptstadt zu hören gewesen.

Aufnahmen von feuernden Luftabwehrbatterien bestätigen den erneuten Angriff, der israelischen Luftwaffe zugeschrieben wird. Demzufolge sei es der syrischen Luftabwehr gelungen, die meisten der aus dem Gebiet der Golanhöhen und aus Galiläa abgefeuerten Raketen abzufangen und zu zerstören.

Wie gewöhnlich wurden seitens des israelischen Militärs keine konkreten Angaben über die Angriffe gemacht. Israel greift routinemäßig Ziele in Syrien an, um nach offiziellen Angaben gegen Stellungen der libanesischen Hisbollah und weitere mit Teheran verbündete Milizionäre sowie feindliche iranische Aktivitäten vorzugehen. Demzufolge wolle man verhindern, dass Teheran seinen Einfluss in der Region weiter ausbaut. Ende Dezember erklärte die israelische Armee, dass im Jahr 2020 insgesamt 50 Ziele in Syrien angegriffen worden wären. Nähere Angaben über die konkreten Ziele wurden nicht gemacht.

Bereits vor den jüngsten Angriffen der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) hatte die iranische Führung ungewöhnlich scharf Stellung bezogen.

So verurteilte Ali Asghar Khaji, ranghoher Berater für besondere politische Angelegenheiten des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif, Israel für seine "aggressive und feindliche" Politik in Syrien. Während iranische Kräfte in Syrien auf Wunsch der syrischen Regierung operierten, um Terroristen zu kämpfen, "unterstützt Israel sie", so Khaji.

"Unsere Präsenz in Syrien zielt darauf ab, ISIS [Islamischer Staat] und andere Terrorgruppen zu bekämpfen. Aber wenn Israel die "roten Linien" überschreiten will, wird es mit der härtesten Antwort zu tun haben, die sie ihr Handeln bereuen lassen wird."

Es sei zudem an den Kräften, die Teile Syrien illegal besetzt hielten, das Land zu verlassen, fügte der Berater hinzu. Bislang erfolglos fordert die legitime syrische Regierung etwa von Washington und Ankara, die von ihnen besetzten Gebiete des Landes zu verlassen.

Wie Al-Arabiya mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, handele es sich bei der Zunahme der israelischen Angriffe auf syrisches Territorium in den vergangenen Monaten um einen "von den Vereinigten Staaten gebilligten Schattenkrieg", als Teil der Anti-Iran-Politik. Ziel sei es, die zunehmende Präsenz und den militärischen Einfluss Irans zu untergraben, ohne einen größeren militärischen Konflikt zu riskieren.

Mehr zum ThemaMoskau: Iranischer Parlamentssprecher überbringt Botschaft vom Staatsoberhaupt Chamenei an Putin