Iranisches Militär droht den USA: Angriffe auf US-Militär waren bis jetzt nur "Ohrfeigen"

Die USA sehen sich im Irak zunehmend durch Iran bedroht. Die bisherigen Angriffe auf US-Stützpunkte seien nur "Ohrfeigen" gewesen, warnt Iran. Der Tod ihres Generalmajors werde weiter gerächt, bis alle US-Truppen aus dem Nahen Osten vertrieben sind.

Bald jährt sich der Tod des Generalmajors der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC) Qassem Soleimani. US-General Kenneth McKenzie sagte in einem Interview mit den ABC News, die USA suchten nicht nach einer Eskalation: 

"Ich glaube, dass wir uns weiterhin in einer Phase erhöhten Risikos befinden. Ich möchte nur diesen wichtigen Punkt betonen: Wir sind nicht auf eine Eskalation aus. Wir sind nicht auf einen Krieg mit Iran aus, das möchte ich wirklich betonen." 

Soleimani, der die Quds-Truppen führte, starb am 3. Januar 2020 gemeinsam mit dem irakischen Milizenchef Abu Mahdi al-Muhandis durch einen Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad. US-Präsident Donald Trump hatte dem Angriff stattgegeben. Es folgten Raketenangriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak durch Iran. Soleimani galt als die zweitmächtigste Person in Iran nach dem Obersten Geistlichen Führer der Islamischen Republik Ajatollah Ali Chamenei. 

Brigadegeneral Mohammed Hedschasi der IRGC-Truppen wiederholte die Drohungen seines Landes. Auch im Januar wird es eine Priorität der Islamischen Republik Iran bleiben, den Mord an Soleimani zu rächen. Dabei nahm er auch Bezug auf die Raketenangriffe auf US-Militäreinrichtungen im Irak: 

"Dies sind nur Ohrfeigen, eine harsche Reaktion wird folgen." 

Laut Hedschasi drohe dem US-Militär eine vollständige Vertreibung aus dem Nahen Osten. Eine Eskalation des Konflikts mit Washington jedoch wolle auch Teheran nicht. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif betonte ebenfalls, dass Soleimani noch nicht gerächt worden sei. US-Truppen starben durch die Raketenangriffe im Irak nicht. 

Stippvisite an der Grenze zu Aserbaidschan

Am Samstagmorgen inspizierte der Brigadegeneral der Iranischen Revolutionsgarde Mohammad Pakpour die Grenzen der Islamischen Republik zwischen der östlichen aserbaidschanischen Provinz im Nordwesten Irans und der umkämpften Karabach-Region. Mithilfe Russlands wurde zwischen Armenien und Aserbaidschan am 9. November eine Waffenruhe vereinbart, die am 10. November in Kraft trat. Der Konflikt war auch in Iran spürbar. Auf iranischem Territorium landeten Dutzende von Raketen. Verletzt wurde aber niemand. 

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