Irak: Mindestens elf Menschen bei IS-Angriff auf Sicherheitsposten getötet

Fünf Mitglieder einer Stammesmiliz und sechs Einheimische wurden Berichten zufolge bei einem Angriff auf einen Außenposten außerhalb der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet. Der Angriff wurde von der Terrorgruppe IS durchgeführt. Das berichtete AFP.

Am späten Sonntag griffen IS-Terroristen im Irak in der Gegend von al-Radhwaniya einen Sicherheitsposten an. Die Militanten versuchten, die Kontrolle über den Posten zu übernehmen, der die Außenbezirke westlich von Bagdad überblickt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Quellen beim irakischen Sicherheitssektor.

Die Militanten, die in vier Fahrzeugen zu dem Turm kamen, zielten mit Granaten auf den Außenposten und beschossen die Mitglieder der mit der irakischen Regierung verbündeten Stammesverbände der Hashed. Der Zwischenfall veranlasste anscheinend Einheimische, bei der Abwehr der Angriffe zu helfen. Ein Sicherheitsbeamter soll gegenüber AFP gesagt haben:

Der IS griff den Überwachungsturm an und tötete fünf Mitglieder des Hashed-Stammes und sechs Einheimische, die gekommen waren, um bei der Abwehr des Angriffs zu helfen.

Neben den elf Menschen, die bei dem Angriff getötet wurden, wurden nach Angaben von Gesundheitsbeamten acht weitere verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Die irakische Armee und Polizei haben eine Fahndung nach den Angreifern eingeleitet, berichtete Reuters unter Berufung auf Quellen.

Der Ort des Angriffs liegt etwa 22 Kilometer südlich des internationalen Flughafens von Bagdad.

Die irakische Regierung erklärte den Sieg über die Terrororganisation Islamischer Staat bereits im Dezember 2017 nach drei Jahren heftiger Kämpfe mit dem selbst ernannten Kalifat, das im Jahr 2014 etwa ein Drittel des irakischen Territoriums eroberte.

Während es der irakischen Regierung bis Ende 2017 gelang, die einst von den Dschihadisten gehaltenen Landstriche zurückzuerobern, hinterließen die Besatzung durch die Militanten und die Bombenangriffe der von den USA geführten Koalition eine Spur der Zerstörung. Die Stadt Mosul im Norden des Landes, in der einst etwa 1,8 Millionen Menschen lebten, verwandelte sich in einen Trümmerhaufen und wurde zu einem Symbol der Verwüstung, die das irakische Volk erleiden musste, nachdem es im Juli 2017 von der internationalen Koalition zusammen mit dem irakischen Militär "befreit" worden war.

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