Trotz US-Kritik: Türkei testet weiter russisches Raketenabwehrsystem S-400

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat erklärt, dass Ankara weiterhin Flugabwehrraketensysteme S-400 testen wird, die es bei der Russischen Föderation angeschafft hatte. In dieser Frage werde sich die Türkei nicht mit dem NATO-Partner USA beraten.

Die Türkei plant die von Russland erworbenen Flugabwehrraketen S-400 weiter zu testen und wird die Position der USA zu dieser Frage nicht berücksichtigen. Dies erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am 23. Oktober nach dem Freitagsgebet:

Die Information über Tests ist korrekt. Die Stellungnahme der USA betrifft uns nicht, wir werden sie nicht fragen. Griechenland hat S-300, und werden Griechenland von den USA zu diesem Thema Fragen gestellt? Nein. Die S-400-Tests werden weitergehen, und wir werden unseren Weg zuversichtlich gehen.

Am 16. Oktober testete die Türkei das Flugabwehrraketensystem S-400 in der Nähe der Stadt Sinop, die im Norden der Republik an der Schwarzmeerküste liegt. Anschließend äußerte Washington die Hoffnung, dass Ankara die russischen Systeme nicht in Dienst stellen werde. Das US-Außenministerium fügte hinzu, dass Ankara andernfalls schwerwiegende Konsequenzen im Sicheheitsbereich zu tragen habe.

Im Jahr 2017 hatten Russland und die Türkei den Vertrag zur Lieferung von russischen Systemen S-400 unterzeichnet. Die Türkei war das erste NATO-Land, das diese Systeme bei der Russischen Föderation kaufte. Ankaras Entscheidung löste heftige negative Reaktionen der Vereinigten Staaten und des gesamten NATO-Bündnisses aus.

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