Gaza: Israel öffnet nach Waffenruhe mit Hamas Grenzübergang für Waren

Israel hat nach einer vereinbarten Waffenruhe mit der Hamas einen Grenzübergang in den Gazastreifen für Waren wieder geöffnet. Erlaubt ist auch die Einfuhr von Treibstoff. Die Fischereizone vor dem Küstenstreifen soll wieder auf 15 Seemeilen ausgeweitet werden.

Am Dienstag bestätigte eine Sprecherin der israelischen Militärverwaltung in den besetzten Gebieten COGAT, dass der Übergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens nun wieder geöffnet sei. In einer Mitteilung der Behörde hieß es, die Erleichterungen seien abhängig von der Sicherheitslage:

Wenn die Hamas, die verantwortlich für alle Handlungen im Gazastreifen ist, ihre Verpflichtungen nicht einhält, wird Israel entsprechend handeln.

In einer Mitteilung des Gaza-Chefs der Hamas, Jihia al-Sinwar, hieß es, als Teil der Bemühungen um eine Beruhigung sollte eine Reihe von Projekten verkündet werden. Diese Projekte sollten die Lage der Palästinenser im Gazastreifen verbessern und auch die Folgen der Corona-Krise lindern.

Nach einer intensiven Vermittlung des Golfstaates Katar hatte die Hamas am Montagabend eine neue Waffenruhe mit Israel verkündet. Nach palästinensischen Medienberichten pendelte der katarische Unterhändler Mohammed al-Emadi zuletzt zwischen dem Gazastreifen und Israel hin und her, um dies auszuhandeln. Auch ägyptische Vermittler waren demnach beteiligt. Die Hamas dankt Katar ausdrücklich für die enormen Anstrengungen.

Nach dem Ausbruch der SARS-CoV-2-Pandemie hatten militante Palästinenser ihre Angriffe auf Israel zunächst weitgehend unterlassen. Nach Monaten der Ruhe kam es zuletzt jedoch wieder zu neuen Attacken sowohl mit Brand- und Sprengstoff-Ballons als auch mit Raketen aus dem Palästinensergebiet. Israels Armee reagierte mit Angriffen auf Hamas-Ziele. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. (dpa/rt)

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