Proteste in Jerusalem: Polizei nimmt 30 Demonstranten fest

Seit Wochen begleiten zahlreiche Kundgebungen den Korruptionsprozess gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Er wird auch wegen seiner Handhabung der SARS-CoV-2-Pandemie kritisiert. Bei einer Demo in Jerusalem ist es zu Ausschreitungen gekommen.

Bei einer Kundgebung gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem ist es zu Konfrontationen zwischen Demonstranten und Polizeikräften gekommen. Wie ein Polizeisprecher in der Nacht zum Sonntag mitteilte, seien 30 Teilnehmer der Demonstration festgenommen worden.

Demnach wurden drei Beamte bei Zusammenstößen in der Nähe von Netanjahus Amtssitz verletzt. Nach Polizeiangaben versuchten die Demonstranten mehrmals, einen Marsch abzuhalten, obwohl sie keine Erlaubnis dafür hatten.

Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie ein Polizist einen Demonstranten schlug. Nach Polizeiangaben sei der Offizier zuvor angegriffen worden. Der Vorfall werde untersucht.

Laut Medienberichten beteiligten sich an den Protestaktionen am Samstag bis zu 10.000 Menschen.

Darüber hinaus protestierten Menschen auch vor Netanjahus Privatvilla nördlich von Tel Aviv und zu Tausenden auch an Kreuzungen und Brücken über Autobahnen im ganzen Land.

Zahlreiche Kundgebungen begleiten seit Wochen den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef Benjamin Netanjahu. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Der Politiker wird auch wegen seiner Handhabung der Situation infolge der Coronavirus-Pandemie kritisiert. Die Arbeitslosigkeit in Israel hat zuletzt bei mehr als 20 Prozent gelegen. (dpa)

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