Israelische Landwirte verklagen Militär wegen Bestrahlung durch Iron Dome

Israelische Landwirte haben das Militär des Landes wegen des Kurzstrecken-Luftabwehrsystems "Iron Dome" verklagt. Sie hätten sechs Jahre unter der Radarstrahlung der Anlage nahe ihres Kibbuz und dadurch der "Besatzung" ihrer landwirtschaftlichen Flächen gelitten.

Die Iron Dome-Anlage hätte die Bewohner der Kibbuze vor Hamas-Raketen, die sporadisch vom Gazastreifen aus abgefeuert werden, schützen sollen. Doch der sechsjährige Betrieb der Kurzstrecken-Luftabwehranlage nahe eines Kibbuz in der Negev-Wüste hat zu einer Klage der Bewohner gegen das israelische Militär geführt. Sie fordern von der IDF eine finanzielle Entschädigung für "die sehr starke Strahlung" der zur Anlage gehörenden Radargeräte.

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Die IDF informierte die Anwohner erst sechs Jahre nach dem Aufbau der Iron Dome-Batterie über die mit ihr verbundenen Gefahren. Sie warnte die Kibbuz-Bewohner davor, sich den Feldern in der Nähe des von ihr eingenommenen Geländes zu nähern. Bis zu diesem Zeitpunkt aber, so die Landwirte, hätten sie auf ihren Feldern gearbeitet, ohne sich eines Risikos bewusst zu sein. In der Klage heißt es:

Der Beklagte erinnerte sich erst kürzlich daran, den Kibbuz über die sehr starke Strahlung, die von dem System ausgeht, auf den neuesten Stand zu bringen, wonach es streng verboten ist, in der Umgebung landwirtschaftliche Arbeiten durchzuführen.

Die Bewohner des Kibbuz fordern eine Entschädigung in Höhe von 4,5 Millionen NIS (etwa 1,1 Millionen Euro) für Gesundheitsschäden sowie für die angebliche "Störung der Verbindungen zwischen den landwirtschaftlichen Systemen" auf den Feldern.

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