Protest mit Masken und Sicherheitsabstand: Tausende Israelis demonstrieren gegen Netanjahu

Tausende Israelis demonstrierten am Sonntag in Tel Aviv gegen den israelischen Ministerpräsidenten. Wegen der Corona-Krise trugen sie Gesichtsmasken und standen auf markierten Positionen jeweils zwei Meter voneinander entfernt, um den Sicherheitsabstand zu einzuhalten.

Nach Schätzungen der Zeitung Haaretz versammelten sich auf dem zentralen Rabin-Platz mehr als 2.000 Menschen. Sie schwenkten schwarze sowie israelische Fahnen und riefen "Demokratie, Demokratie, Demokratie".

Die Teilnehmer der Kundgebung protestierten gegen die Notstandsbefugnisse, die den Sicherheitsbehörden des Landes im vergangenen Monat gewährt wurden. So wurde unter anderem der inländische Geheimdienst Shin Bet ermächtigt, die Mobiltelefondaten der Bürger zu verfolgen. Dies soll angeblich die Durchsetzung von Quarantänemaßnahmen ermöglichen.

Die Polizei stellte sicher, dass die Regeln der sozialen Distanzierung eingehalten wurden. Die Demonstranten standen im Abstand von zwei Metern voneinander entfernt, wobei ihre Plätze mit schwarzen Kreuzen auf dem Boden markiert waren. Zusätzlich versorgten die Organisatoren der Kundgebung alle Teilnehmer mit Gesichtsmasken.

Der Protest am Sonntag wurde genehmigt, während palästinensischen Demonstranten in Jerusalem dieselbe Freiheit vergangene Woche nicht gewährt wurde.

Mehr zum ThemaRussland: Proteste gegen Ausgangsbeschränkungen in Nordosettien