Afghanische Regierung lässt gefangene Taliban als Teil des Abkommens mit den USA frei

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat einen Erlass über die Freilassung von Taliban-Kämpfern aus afghanischen Gefängnissen unterzeichnet. Dieser Schritt ist ein Teil des Abkommens zwischen den USA und der Taliban, das am 29. Februar unterzeichnet wurde.

Die Freilassung der insgesamt 5.000 Taliban-Kämpfer soll in zwei Phasen stattfinden. Innerhalb der nächsten vier Tage sollen etwa 1.500 Taliban freigelassen werden. Jeder von ihnen soll schriftlich erklären, dass er nie wieder an Kampfhandlungen teilnehmen wird.

Die Taliban versprach, ihren Teil des Abkommens zu erfüllen, und etwa 1.000 gefangen genommene Soldaten der afghanischen Regierungstruppen freizulassen.

Dem Abkommen zufolge sollen alle zwei Wochen weitere 500 Gefangene frei kommen. Vorausgesetzt, dass die Taliban spürbar weniger Gewalt anwenden. Das Friedensabkommen soll der 18 Jahre dauernden US- und NATO-Militärpräsenz in Afghanistan ein Ende setzen. Derzeit befinden sich etwa 13.00 US-Soldaten im Land. Die meisten von ihnen sind Berater und Ausbilder für lokale Kräfte. Etwa 5.000 beteiligen sich an Anti-Terror-Operationen.

Nachdem der afghanische Präsident Garantien gefordert hatte, dass die freigelassenen Kämpfer nie wieder zur Waffe greifen würden, war die Erfüllung des Abkommens kurzfristig ins Stocken geraten.

Die USA haben inzwischen mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Sonny Leggett, Sprecher der US-Streitkräfte, kündigte eine "durch Bedingungen bestimmte Reduzierung der Kräfte auf bis zu 8.600 Mann innerhalb von 135 Tagen" an.

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