Weltweit erste Handtransplantation von Lebendspender: Vietnamesische Chirurgen schreiben Geschichte

Vietnamesische Chirurgen haben ein neues Kapitel in der Transplantationsmedizin aufgeschlagen. Den Ärzten gelang es, einem Patienten die Hand eines lebendigen Spenders zu verpflanzen. Bislang wurden bei ähnlichen Eingriffen nur Gliedmaßen hirntoter Spender verwendet.

Das Zentrale Militärspital Nr. 108 in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi kann auf seine Chirurgen stolz sein. Den Ärzten ist es zum ersten Mal in der Geschichte der Transplantationsmedizin gelungen, einem Patienten die Hand eines lebenden Spenders erfolgreich zu verpflanzen. Der Eingriff fand bereits am 21. Januar statt. Wie das Krankenhaus am 24. Februar mitteilte, fühle sich der Organempfänger wohl, die Funktionen der transplantierten Hand und des Unterarms stellten sich allmählich wieder her, dem 31-jährigen Mann stehe noch ein Rehabilitierungskurs bevor, der ein Jahr in Anspruch nehmen könnte.

Der Patient hatte seine linke Hand im Jahr 2016 infolge eines Betriebsunfalls verloren. Auch der Spender erlitt eine schwere Verletzung am Arbeitsplatz. Um den Mann zu retten, mussten ihm die Ärzte den linken Arm nach drei Wochen Behandlung amputieren. Dabei stellten sie fest, dass die Hand noch transplantationsfähig war. Mit Genehmigung des Spenders wurde das Organ dem anderen Patienten eingepflanzt. Die Operation nahm acht Stunden in Anspruch. Eine große Herausforderung für die Mediziner war unter anderem, dass der Empfänger das Muskelgewebe an der Nahtstelle seit vier Jahren nicht mehr betätigt hatte.

Wie die Klinik mitteilte, wurden seit 1998 fast 90 solcher Operationen weltweit durchgeführt. In allen Fällen stammten die Gliedmaßen von hirntoten Spendern.

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