Indischer Ministerpräsident: Armee bräuchte nur zehn Tage, um Pakistan "in die Knie zu zwingen"

Der indische Ministerpräsident warnt den Nachbarn Pakistan vor der Stärke seiner Armee. Eine Woche bis maximal zehn Tage bräuchte die Armee lediglich, um Pakistan "in die Knie zu zwingen". Modi kritisierte vorherige Regierungen für ihren Unwillen, militärische Stärke einzusetzen.

Als der indische Ministerpräsident Narendra Modi am Dienstag bei der National Cadet Corps Rally in Neu-Delhi eine Ansprache hielt, drückte er sein Bedauern aus, dass seine Vorgänger so "untätig" gewesen seien. Modi machte ihnen zum Vorwurf, keine militärische Gewalt gegen Pakistan angewandt zu haben. 

Die politische Führung Indiens hätte immerfort anstatt einer militärischen Lösung "eine Art Stellvertreterkrieg" gegen Pakistan über Gesetze und Anweisungen geführt. Bei dem Ausbruch eines militärischen Konflikts zwischen den beiden Atomwaffenmächten, so Modi, hätte Pakistan gegen Indien keine Chance. 

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte der pakistanische Premierminister Imran Khan beteuert, Islamabad und Neu-Delhi stünden derzeit nicht nahe eines Konflikts. Eine Eskalation der beiden Nachbarländer drohte im Februar 2019, nachdem eine militante pakistanische Gruppe einen Anschlag auf indische Polizisten in Kaschmir verübte. Indien flog daraufhin einen Angriff auf pakistanisches Gebiet. Dieser galt, so Neu-Delhi, den Verstecken einer terroristischen Gruppe. Militärische Auseinandersetzungen in der Luft folgten. 

Die indische Armee umfasst 1,2 Millionen Soldaten, die pakistanische rund 560.000. Pakistan soll über 140 bis 150 Atomsprengköpfe verfügen, die Zahl Indiens wird auf 130 bis 140 geschätzt. Die meisten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Pakistan und Indien fokussierten sich in der Vergangenheit auf die umkämpfte Grenzregion Kaschmir. Beide Länder beanspruchen die mehrheitlich muslimische Region für sich. 

Die Regierung Modis hatte ein Dekret erlassen, wonach Kaschmir der Sonderstatus aberkannt und es indischen Bürgern erleichtert wird, sich dort anzusiedeln und politisch zu betätigen. In Kaschmir führte dies zu Protesten. Modis Regierung gilt als hindu-nationalistisch. Kritiker werfen ihm den Versuch einer ethnischen Säuberung in Kaschmir vor. 

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