Der Spionage beschuldigt: In China inhaftierter Professor darf zurück nach Japan

Ein inhaftierter und der Spionage bezichtigter Professor der Universität Hokkaidō wurde am heutigen Freitag aus chinesischer Haft entlassen. Die Freilassung wird als strategischer Schritt Chinas vor dem anstehenden Staatsbesuch in Japan gewertet.

Nobu Iwatani, Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Hokkaidō, wurde im vergangenen September aufgrund des angeblichen Besitzes von chinesischen Staatsgeheimnissen in China verhaftet. Die japanische Regierung bestätigte nach seiner Heimkehr, dass sich Iwatani in einem guten Zustand befinde. International wird die Freilassung des der Spionage bezichtigten Professors als strategischer Schritt vor dem im kommenden Frühling geplanten Staatsbesuch Chinas in Japan gewertet.

Das chinesische Außenministerium bestätigte gegenüber Medien, dass Iwatani gestanden habe, illegal Staatsgeheimnisse gesammelt zu haben, und Reue für sein Vergehen zeigte. Er wurde auf Kaution aus der Haft entlassen und trat kurz darauf seine Heimreise nach Japan an. Seit der Inhaftierung Iwatanis bemühte sich die japanische Regierung auf diplomatischem Wege, eine baldige Entlassung des Professors zu erwirken. So bat der japanische Premier Shinzō Abe den chinesischen Vizepräsidenten Wang Qishan, auf positive Art und Weise diese Angelegenheit anzugehen.

"Seit der Verhaftung des Universitätsprofessors Iwatani hat die Regierung sich für eine baldige Rückkehr nach Japan auf jeder Ebene eingesetzt", versicherte Premierminister Abe.

Territorialstreitigkeiten und verschiedene Auslegungen der Kriegsgeschichte dominierten bis vor Kurzem die Beziehungen Japans und Chinas. Die Freilassung Iwatanis wird im Zusammenhang mit dem kommenden Staatsbesuch Xi Jinpings in Japan sowie mit den beidseitigen Bestrebungen, die bilateralen Beziehungen zu verbessern, gesehen.