"Mehr Verständnis für Protestbewegung" – Hongkonger Studenten entwickeln Virtual Reality Spiel

Der Spieler des VR-Games "Liberate Hongkong" kann die Rolle eines Demonstranten in Hongkong an vorderster Front spielen. Zwischen Hochhäusern muss er Tränengas und der Polizei ausweichen. Kriminalität und Gewalt würden nicht verherrlicht, betonen die Entwickler.

Demonstranten in Hongkong werfen der Polizei der Sonderwirtschaftszone vor, Gewalt eingesetzt zu haben. Ein Student wurde von einem Polizisten angeschossen. Ihre Proteste richteten sich ursprünglich gegen ein Gesetzesvorhaben, das als "Auslieferungsgesetz" betitelt wurde. Damit, so fürchten die Gegner, verlieren Hongkong und dessen Bürger ein Stück ihres Sonderstatus, und Kritiker könnten an Peking ausgeliefert werden. 

Damit auch Nicht-Hongkonger das "Leid der Demonstranten nachempfinden können", haben Studenten aus Hongkong nun ein 360 Grad Virtual-Reality- (VR-)Spiel entwickelt. Sie betonen, dass das Spiel weder Gewalt fördere noch zu illegalen Handlungen aufrufe. 

Der Spieler findet sich in einer virtuellen Welt zwischen den Hochhäusern Hongkongs wieder, muss dem Tränengas und den Schlägen der Polizei ausweichen. Wie im echten Hongkong sind an einer Wand auf Post-its Protestsprüche zu lesen wie "Kampf für die Freiheit", "Fünf Forderungen und keine weniger". Hinzu kommen Erklärungen rund um die Demonstrationen. 

Eine der Entwicklerinnen des Spiels erklärt, das Spiel selbst sei eine Form des Protests: 

Hier kann man erleben, welche Krise der Demonstrant an vorderster Front durchgemacht haben könnte. 

Ein vorheriges Spiel, das die Hongkong-Proteste zum Inhalt hatte, wurde vom Unternehmen Google aus dem App-Store verbannt, nachdem der berühmte E-Sportler "blitzchung", der mit bürgerlichem Namen Ng Wai heißt, das Spiel testete und sich anschließend für die Befreiung Hongkongs aussprach.