Weltbank: Indien hat seine Armutsquote seit den 1990er-Jahren halbiert

Laut einem Bericht der Weltbank hat Indien seit den 1990er-Jahren seine Armutsquote halbiert. Die internationale Finanzinstitution unterstreicht, dass die Beseitigung der extremen Armut im Land im nächsten Jahrzehnt in greifbare Nähe rücken wird.

Indien, das zweitgrößte Land der Welt, hat in den letzten 15 Jahren ein jährliches Wirtschaftswachstum von über sieben Prozent erreicht und holt nach Angaben der Weltbank weiterhin Millionen von Menschen aus der Armut.

Das Land hat seine Armutsquote in den letzten drei Jahrzehnten halbiert und erreichte starke Ergebnisse in den meisten Bereichen der menschlichen Entwicklung, so ein Bericht der internationalen Finanzinstitution.

Es wird erwartet, dass sich das Wachstum fortsetzt und die Beseitigung der extremen Armut im nächsten Jahrzehnt in greifbare Nähe rückt, teilte die Bank mit und warnte davor, dass der Entwicklungspfad des Landes vor großen Herausforderungen stehe.

Die südasiatische Nation muss angesichts ihrer Ressourcenausstattung eine höhere Ressourceneffizienz erreichen, da bei gleichbleibendem Wirtschaftswachstum die Bevölkerungszahl wächst. Die Flächen in städtischen Gebieten müssen durch einen räumlichen Wandel produktiver genutzt werden, um Agglomerationsvorteile zu schaffen. In ländlichen Gebieten sollte eine höhere landwirtschaftliche Produktivität erreicht werden.

Zudem muss sich die Wasserwirtschaft des Landes darauf vorbereiten, die Wasserverteilung zu optimieren und Maßnahmen zur Steigerung des Wassernutzens zu ergreifen.

Die Weltbank wies darauf hin, dass in Indien ungefähr 230 Millionen Menschen nicht ordnungsgemäß an das Stromnetz angeschlossen sind. Die schnell wachsende indische Wirtschaft benötigt bis ins Jahr 2030 Investitionen in die Infrastruktur, die schätzungsweise 8,8 Prozent des BIP oder 343 Milliarden US-Dollar pro Jahr ausmachen.

Eine besondere Herausforderung liegt nach Angaben der Bank in der sinkenden Erwerbsbeteiligung von Frauen. Sie liegt bei etwa 27 Prozent und gehört zu den niedrigsten weltweit, obwohl geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bildung weiter abgebaut werden.

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