Kabul und viele afghanische Provinzen nach Mast-Attacken ohne Strom

In Afghanistans Hauptstadt Kabul sowie in elf weiteren Provinzen ist nach der Zerstörung von Hochspannungsmasten in der Provinz Baglan der Strom teils flächendeckend ausgefallen. Der einheimische Stromversorger sah hinter den Anschlägen "regierungsfeindliche Elemente".

Wie das afghanische Stromversorgungsunternehmen Breshna mitteilte, seien am Sonntagmorgen die drei Masten, über die Elektrizität aus dem Nachbarland Tadschikistan importiert wird, in die Luft gejagt geworden. Ein Sprecher bestätigte, dass aktuell 99 Prozent des Stroms in der Stadt Kabul gekappt seien. Der Betreiber kündigte an, die Stromleitungen unverzüglich wieder ans Netz zu bringen, sobald sich die Sicherheitslage im betroffenen Gebiet verbessert habe.

Erst am Samstag war in einer anderen Region im nördlichen Baglan aufgrund von Gefechten eine Leitung für Importstrom aus Usbekistan unterbrochen worden. Breshna beschuldigte "regierungsfeindliche Elemente", hinter den Anschlägen auf die Masten zu stecken, nannte aber keine konkrete Gruppe.

Die in der Region besonders aktiven Taliban äußerten sich zunächst nicht zu den Vorfällen. (dpa)

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