Hongkonger Polizei: Wir brauchen keine Unterstützung aus Peking

Die Proteste der Demonstranten in Hongkong gehen weiter, während die Zentralregierung in Shenzhen ein Großaufgebot an Spezialkräften zusammengezogen hat. Doch die Hongkonger Polizei hat Vertrauen in ihre eigenen Kräfte, Unterstützung aus Peking sei nicht notwendig.

Es sind die schlimmsten Unruhen in Hongkong seit den 60er-Jahren. Ausgelöst wurden sie durch ein von der Hongkonger Regierung angestrebtes Auslieferungsgesetz, welches es den Behörden erlauben würde, von Peking verdächtigte und gesuchte Personen an die Volksrepublik auszuliefern. Kritiker fürchteten, dass hierdurch auch politisch Andersdenkende an die Justiz Pekings ausgeliefert werden könnten. Jede Form des Versuchs vonseiten der Hongkonger Regierung, der Bevölkerung die Angst zu nehmen, misslang. Selbst als das Gesetz auf Eis gelegt wurde, hielten die Proteste weiter an. 

Angesichts der Blockade des Hongkonger Flughafens, der Bilder von Chaos und Gewalt, wird der Ton aus Peking schärfer. Auch wenn sich das politische Chaos in Hongkong verschlimmern werde, wird es keine Einsätze von chinesischen Truppen und Polizisten in Hongkong geben, hieß es von drei ranghohen Kommandanten der Hongkonger Polizei. Einer von ihnen erklärte gegenüber der Zeitung The Straits Times aus Singapur: 

Ich kann es mir nicht vorstellen. Auf operativer Ebene haben wir eine beträchtliche Tiefe. Ich denke, wir haben die Entschlossenheit, den Zusammenhalt und die Tiefe der Ressourcen, um weiterzumachen. 

Die Demonstranten werfen der Hongkonger Polizei unverhältnismäßigen Gewalteinsatz vor. Unter ihren Rufen sind die Worte "hak geng" zu vernehmen (zu Deutsch: "korrupte Bullen"). Die Polizei weist die Kritik an ihren Einsätzen von sich und verweist auf die gewaltbereiten Demonstranten, die mit Steinen, Schleudern und Benzinbomben bewaffnet sind. In den sozialen Medien würden sie nur in einem negativen Licht dargestellt. Dies habe zur Folge, dass sie nun täglich Anfeindungen ausgesetzt sind.