Bericht: Vietnam, Singapur und Indonesien sind Asiens Top-Länder in Chinas Neuer Seidenstraße

Eine Umfrage unter asiatischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen hat ergeben, dass die Geschäftswelt Vietnam, Singapur und Indonesien als Asiens Top-Länder in Chinas Neuer Seidenstraße sieht. Der Ausbau der Infrastruktur spielt dabei die Hauptrolle.

Regionale Unternehmen, die sich an der chinesischen "Belt and Road"-Initiative beteiligen wollen, stuften Vietnam, Singapur und Indonesien laut einer neuen Umfrage als die drei asiatischen Länder mit dem meisten Potential ein.

Zu den Infrastrukturprojekten, die die befragten Unternehmen in diesen Ländern realisiert sehen wollen, gehören Smart Cities, Industriegebiete und Straßen, so die Singapore Business Federation und das Professional Services Unternehmen PwC. Interviewt wurden 50 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen, von denen die meisten in Singapur ansässig sind.

Details der Studie wurden zu Beginn eines zweitägigen Infrastrukturgipfels in Indonesien, einem Staat, der sich als Vermittler für dringend benötigte Infrastrukturprojekte in Südostasien positioniert, bekanntgegeben. Die Asian Development Bank schätzt, dass die Volkswirtschaften Südostasiens von 2016 bis 2030 jährlich 210 Milliarden US-Dollar an Infrastrukturinvestitionen benötigen, um ihr Wachstum fortzusetzen.

Aktuelle verfügbare Daten von Fitch Solutions zeigen, dass Japan China bei Infrastrukturprojekten in den sechs größten Volkswirtschaften des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) überholt hat – 367 Milliarden US-Dollar gegenüber 255 Milliarden US-Dollar.

Doch Peking ist sehr daran interessiert, mehrere Milliarden von US-Dollar für Eisenbahnen und Straßen im Rahmen der Neuen Seidenstraße auszugeben. Die Initiative wurde 2013 gestartet und umfasst inzwischen Projekte in mehr als 125 Ländern, zu den wichtigsten zählen Eisenbahnen in den ASEAN-Ländern Laos, Indonesien und Malaysia.

Die Neue Seidenstraße wird als Instrument Chinas kritisiert, das seine geopolitischen Ambitionen legitimieren könne, wobei jene Länder, die chinesische Mittel für Infrastrukturprojekte erhalten, sich in einer "Schuldenfalle" befänden.

Präsident Xi Jinping versprach auf dem zweiten "Belt and Road"-Forum im April in Peking, dass die Initiative "allen Teilnehmern", und nicht nur China, zugutekommen werde und dass Nachhaltigkeitsfragen mehr Aufmerksamkeit geschenkt würde.

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