Vorbild zur Nachahmung: Demonstranten in Hongkong räumen nach Protestmarsch Müll von den Straßen

Bei den Protesten gegen das umstrittene Auslieferungsgesetz haben die Hongkonger Demonstranten aller Welt ein Beispiel an Ordentlichkeit gegeben. Nach der Kundgebung zogen sie mit Müllsäcken durch die Straßen, um sie so sauber wie vor dem Protestzug zu hinterlassen.

Der drei Kilometer weite Protestmarsch brachte am Sonntag insgesamt zwei Millionen Teilnehmer zusammen. Am Ende der Aktion blieben viele von ihnen bis spät in die Nacht im Stadtzentrum, um die Straßen vom hinterbliebenen Müll zu räumen. Die Aufräumarbeiten dauerten teilweise bis in die frühen Morgenstunden, als die standhaftesten Hongkonger die letzten Kontrollgänge über die Autobahn machten. Bereits am Donnerstag waren die Demonstranten am Tag nach der unterbrochenen Kundgebung auf die Straßen zurückgekehrt, um Müll einzusammeln.

Mit ihrer Geste lassen die Honkonger Protestler Demonstranten aus anderen Ländern in keinem guten Licht erscheinen. Im Kontrast zu ihnen stehen vor allem die Teilnehmer der Londoner Proteste gegen den Besuch von US-Präsident Donald Trump Anfang Juni. Nach der Aktion hinterließen sie die Straßen mit Müll übersät und wurden indessen der Heuchelei bezichtigt, trotz des Protests gegen Trumps Klimapolitik, selbst die Umwelt vernachlässigt zu haben.

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