Japanischer Premierminister erwägt Besuch im Iran – Trump hat das letzte Wort

Inmitten der Spannungen zwischen den USA und dem Iran, gedenkt der japanische Premierminister Shinzo Abe Mitte Juni als Mediator nach Teheran zu reisen. Vor einer Woche war der iranische Außenminister in Tokio. Beim Besuch Trumps will Abe seine Reisepläne diskutieren.

Am Samstag wird der US-Präsident Donald Trump für einen dreitägigen Besuch in Tokio erwartet. Dann wird Shinzo Abe, japanischer Premierminister, mit dem US-Staatsoberhaupt auch seine Reisepläne nach Teheran besprechen. Japan ist für die Vereinigten Staaten einer der loyalsten Partner. Es wäre der erste Besuch eines japanischen Staatsoberhaupts im Iran seit dem Jahr 1978.

Japan war vor den US-Sanktionen einer der Hauptabnehmer iranischen Öls. Im Gegensatz zu den USA unterhält Japan freundschaftliche Beziehungen mit dem Iran. Der Kabinettschef Yoshihide Suga wollte sich nicht zu den Reiseplänen äußern, sagte jedoch:

Unser Land hat traditionell freundschaftliche Beziehungen zum Iran. 

Die Beziehungen zwischen dem Iran und Japan begannen im Jahr 1929 und gelten auch heute noch als freundschaftlich. Heute exportiert Japan hauptsächlich Automobile und elektronische Produkte in den Iran. Am 9. Mai schrieb die Japan Times, die japanische Regierung unter Shinzo Abe hoffe, als Mediator zwischen den Washington und Teheran agieren zu können, um mit Blick auf die eigenen Wirtschaftsinteressen die Spannungen zwischen den beiden Ländern zu lösen. Als in Teheran 1979 US-Botschaftsangestellte als Geiseln genommen wurden, drosselte Japan auf Druck der USA seine Importe iranischen Öls. Auch heute ist Japan gezwungen, nach Weisungen der USA zu agieren. Die neusten US-Sanktionen aus Washington richten sich auch gegen den Import von Öl aus dem Iran.

Shinzo Abe stattete als erstes ausländisches Staatsoberhaupt Donald Trump nach seiner Wahl zum US-Präsidenten einen Besuch im Trump-Tower in New York ab.

Mehr zum ThemaTrump droht Iran mit Vernichtung