Größte Wahl der Welt: Über 90 Mitglieder der Wahlkommission in Indonesien an Entkräftung gestorben

Am 17. April hat in Indonesien die weltweit größte eintägige Präsidenten- und Parlamentswahl stattgefunden. Dieser Umstand machte die Auszählung der Stimmen zu einer immensen Herausforderung, die bereits mehrere Dutzend Menschenleben forderte.

Nach dem neuesten Stand starben mindestens 91 Mitarbeiter der Wahlkommission im Laufe oder nach Abschluss des Urnengangs, weitere 374 mussten in Krankenhäusern medizinisch versorgt werden, meldet die Zeitung Tempo. Zunächst berichteten indonesische Medien von 54 Toten und 32 Versehrten. Laut dem Vorsitzenden der Nationalen Wahlkommission (KPU), Arief Budiman, sind die meisten Todesfälle auf extreme Erschöpfung bei der Auszählung der Wahlzettel zurückzuführen. Manche Bedienstete waren gezwungen, über 24 Stunden ununterbrochen zu arbeiten. Hinzu kommen mindestens 15 Polizisten, die in Ausübung ihrer Dienste ebenfalls an Entkräftung oder bei Verkehrsunfällen gestorben sind.

Budiman stellte eine Entschädigung für die Hinterbliebenen der Opfer in Höhe von 30 bis 36 Millionen Rupiah (etwa 1.900 bis 2.300 Euro) in Aussicht. Der amtierende Präsident des südostasiatischen Landes Joko Widodo sprach den Familienangehörigen der Verstorbenen sein Beileid aus und ehrte diese als "Kämpfer der Demokratie".

Am Wahltag waren mehr als 192 Millionen wahlberechtigte Bürger dazu aufgerufen, sowohl den Präsidenten und Vizepräsidenten als auch die Mitglieder des Parlaments und der Provinz- und Kommunalvertretungen zu wählen. Landesweit wurden über 800.000 Wahllokale geöffnet. Die Wahlbeteiligung lag bei den rekordverdächtigen 82 Prozent. Die KPU soll die offiziellen Ergebnisse der Wahl bis spätestens 22. Mai vorlegen.

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