Nach Bombenanschlägen in Sri Lanka: Indische Küstenwache in höchste Alarmbereitschaft versetzt

Indien hat am Montag die Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen an seinen Seegrenzen verstärkt – um Terroristen abzufangen, die nach Durchführung von Bombenanschlägen im Nachbarland Sri Lanka nach Indien fliehen könnten, so ein Sprecher des indischen Militärs.

Zuvor äußerten auch Politiker und Behördensprecher in Sri Lanka selbst den Verdacht, dass international agierende Terrornetzwerke an den Anschlägen beteiligt gewesen seien. "Wir sind nicht der Ansicht, dass die Mitglieder der Gruppe, die diese Anschläge verübte, ausschließlich aus unserem Land stammen", erklärte der Gesundheitsminister Sri Lankas Dr. Rajitha Senaratne.

Indischen Medien zufolge wurden die Patrouillen mit Kriegsschiffen und Aufklärungsflugzeugen entlang der Seegrenze des Landes verstärkt. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass die Organisatoren der Selbstmordattentate vom Ostersonntag, die 290 Todesopfer forderten, auf dem Seeweg nach Indien fliehen.

Zudem wurden Sicherheitsmaßnahmen auf Stützpunkten der indischen Marine und ihrer Umgebung "vorsorglich" vor dem "Hintergrund der Anschläge in Sri Lanka" erhöht, erklärte ein Sprecher des indischen Verteidigungsministeriums am Montag. Er betonte nochmals, dass die Überwachung des gesamten Gebiets verstärkt worden sei.

Die Aufgabe der Küstenwache sei es laut indischer Medien außerdem, Szenarien wie bei den Anschlägen von Mumbai im Jahr 2008 zu verhindern. Damals stürmten bewaffnete Dschihadisten unter anderem mehrere Luxushotels und Einkaufszentren.

Nach den Bombenanschlägen am Ostersonntag hat Sri Lankas Regierung am Montagabend  den Notstand ausgerufen. Dadurch erlangen Militär und Polizei weitreichende Befugnisse. Die Notstandsbestimmungen sind um 20:30 MESZ in Kraft getreten.

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