Trump beendet Handelsvorteile Indiens und fordert "gerechten" Zugang zu indischen Märkten

US-Präsident Donald Trump will die Handelsvorteile Indiens gegenüber den Märkten der USA abschaffen. Er fordert einen "gerechten und angemessenen" Zugang für US-Produzenten zu den indischen Märkten und gespiegelte Zölle.

US-Präsident Donald Trump hat seine Absicht angekündigt, die Präferenzbehandlung für Indien im Handel einzustellen. Er sagte, Neu-Delhi habe Washington nicht davon überzeugt, dass es den USA "einen gerechten und vernünftigen" Zugang zu seinen Märkten gewährt. In einem Brief an den US-Kongress erklärte Trump:

Ich kündige meine Absicht an, die Nennung Indiens als begünstigtes Entwicklungsland im Rahmen des Allgemeinen Präferenzprogrammes aufzuheben. […] Ich unternehme diesen Schritt, weil ich nach intensiven Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und der Regierung Indiens festgestellt habe, dass Indien den USA nicht versichert hat, dass es einen gerechten und angemessenen Zugang zu den indischen Märkten gewähren wird.

Der Schritt zur Beendigung von Indiens Teilnahme am Programm des Allgemeinen Präferenzsystems ist seit mindestens April 2018 in Arbeit, nachdem Washington eine Überprüfung der Teilnahmeberechtigung Neu Delhis an dem Programm eingeleitet hatte. Trump beschuldigt Neu-Delhi seit Längerem, die Vorteile der Regelung nach der es keine Zölle auf Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im Wert von 5,6 Milliarden US-Dollar zahlen muss, auszunutzen. Auf der Conservative Political Action Conference erklärte der US-Präsident am Samstag:

Indien ist eine Nation mit hohen Zöllen. […] Wenn wir ein Motorrad nach Indien schicken, berechnen sie einen 100-prozentigen Zuschlag. Wenn Indien ein Motorrad zu uns schickt, berechnen wir nichts. […] Ich will eine Steuer auf Gegenseitigeit.

Der bilaterale Handel mit Waren und Dienstleistungen zwischen Indien und den USA hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht und erreichte im Jahr 2017 einen Wert von 126 Milliarden US-Dollar. Trotz guter Beziehungen zu dem südasiatischen Land hat Trump wiederholt deutlich gemacht, dass er das Handelsdefizit von 27 Milliarden US-Dollar als ungerecht ansieht.

Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staasten und Indien eskalierten im Juni letzten Jahres, als Washington das Land mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent Abgaben auf Aluminium konfrontierte. Als Reaktion darauf beschuldigte Neu-Delhi Washington unlauterer Handelspraktiken und drohte mit Vergeltungsmaßnahmen, indem es US-Waren im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar mit Zöllen belegte. Eine weitere Verschlechterung der Handelsbeziehungen mit Washington könnte für Indien problematisch werden, für das die USA den zweitgrößten Exportmarkt darstellen.

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