Trotz Pekings Warnungen: Großbritannien schickt weitere Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer

Nachdem das chinesische Außenministerium das Vereinigte Königreich im vergangenen Monat für die Entsendung eines Kriegsschiffes in die Nähe der umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer kritisierte, will die Royal Navy nun noch mehr Schiffe dorthin entsenden.

Das Vereinigte Königreich sei verpflichtet, seine militärische Unterstützung für seine Verbündeten in der Region "zu demonstrieren", so der oberste Beamte der britischen Royal Navy, Admiral Sir Philip Jones, gegenüber der Financial Times in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. Er erklärte:

Wenn sie eine andere Auslegung der internationalen Seerechtskonventionen als die Mehrheit der Nationen haben wollen, dann muss dem widerstanden werden. […] Sonst könnte man auf der ganzen Welt beobachten, wie Nationen anfangen, ihre eigenen Interpretationen zu machen.

Er fügte hinzu, dass es nach seinen Erwartungen noch mehr Seemanöver geben werde, bei denen britische Schiffe in der Nähe der umstrittenen Inseln kreuzen werden.

Wenn britische Kriegsschiffe sich weiterhin in den Gewässern in der Nähe der von China beanspruchten und kontrollierten Inseln aufhalten würden, sollte dies darauf hinweisen, dass die verschleierten Drohungen aus Peking in London auf taube Ohren gestoßen sind.

Im September wurde die britische HMS Albion in dem Gebiet, das China als seine Seegrenze vor den Xisha-Inseln ansieht, gesichtet. Die Inseln werden auch von Vietnam und der Regierung in Taiwan beansprucht. Als Reaktion darauf veröffentlichten die chinesischen staatlichen Medien einen englischsprachigen Leitartikel, in dem sie erklärten, dass solche Aktionen den Abschluss von Handelsabkommen zwischen China und dem Vereinigten Königreich gefährden würden:

China und das Vereinigte Königreich hatten sich darauf geeinigt, nach dem Brexit aktiv die Möglichkeit zu prüfen, über ein Freihandelsabkommen zu diskutieren, aber jede Handlung, die Chinas Kerninteressen schadet, wird diese Arbeit ruinieren...

Während ihres Besuchs in Peking Anfang dieses Jahres verpflichtete sich die britische Premierministerin Theresa May, 'die goldene Ära der sino-britischen Beziehungen' zu intensivieren. Um das zu erreichen, sollte das Land darauf verzichten, Washingtons 'Walfänger' im Südchinesischen Meer zu spielen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Royal Navy weiterhin die sensiblen maritimen Zonen im Südchinesischen Meer aufsuchen wird oder nicht.

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