Kim Jong-un lobt südkoreanischen Präsidenten für dessen "unermüdliche" Vermittler-Rolle mit USA

Am Dienstag traf sich der südkoreanische Präsident Moon Jae-in mit dem Regierungschef Nordkoreas Kim Jong-un. Dieser lobte die "unermüdlichen Versuche" Moons, zwischen Nordkorea und den USA zu vermitteln. In Südkorea schwindet die Hoffnung auf Fortschritte.

Im Juni trafen sich der US-Präsident Donald Trump und der Regierungschef der DVRK (Nordkorea) Kim Jong-un erstmalig. Kim Jong-un versprach die vollkommene Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Die Gespräche mit den USA sind jedoch ins Stocken geraten. Südkorea muss vermitteln. 

Am Dienstag reiste nun der liberale Präsident Südkoreas, Moon Jae-in, nach Nordkorea mit dem Ziel, sich weiterhin für den Frieden in der Region einzusetzen und eine Annäherung der beiden Teile Koreas voranzubringen. Moon Jae-in lenkte die Politik Südkoreas in eine neue Richtung, nachdem seine Vorgängerin die Beziehungen zu Nordkorea kappte. Die Winterspiele in Südkorea nutzte er als Plattform zur Annäherung abseits der Politik. Nord- und südkoreanische Sportler traten gemeinsam auf, und Vertreter der nordkoreanischen Regierung reisten in den Süden.

Kim Jong-un sieht seinen südkoreanischen Amtskollegen als Vermittler im Zwist mit den Vereinigten Staaten. Moon Jae-in verneigte sich tief bei seiner Ankunft in Pjöngjang. 

Dort wurde er herzlichst empfangen.

Kim Jong-un lobte Moon Jae-in für seine Bemühungen: 

Es gab dank der unermüdlichen Versuche Moons große Fortschritte. Nord- und südkoreanische Beziehungen und nordkoreanisch-amerikanische Beziehungen haben sich verbessert. Präsident Moon hat die Auslöser für die historischen Gespräche Joseons (Nordkoreas) und der USA gegeben.

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das Joseon-US-Treffen dank Präsident Moons stattfand. Wir erwarten eine Stabilisierung der Region und weitere fortschreitende Ergebnisse (durch den Gipfel). 

Moon Jae-in steht nach jüngsten Stimmungsumfragen in Südkorea unter Druck, denn er hat massiv an Zustimmung im Volk verloren. Erhielt er bei seinem ersten Treffen mit Kim Jong-un im April noch 83 Prozent, rutschte er auf nur noch 49 Prozent ab. Viele Südkoreaner glauben nicht mehr daran, dass Moon Veränderungen herbeizuführen vermag. Fehlende Arbeitsplätze und steigende Immobilienpreise machen Moon zudem unbeliebter. 

Nordkorea hofft weiterhin auf eine Aufhebung der Sanktionen. Die jubelnden Menschenmassen, welche die Straßen säumten, winkten in traditionell koreanischen Kleidern mit DVRK- und auch Einheits-Flaggen eines geeinten Koreas. 

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