Citibank: Erneuerung der Infrastruktur Nordkoreas würde 63 Milliarden US-Dollar kosten

Die Förderung der sanktionierten Wirtschaft Nordkoreas wäre nicht einfach oder billig, aber sie würde Südkorea geopolitische Vorteile bringen, so das Resultat einer Untersuchung von Citibank-Analysten.

Die Bank schätzt, dass 63,1 Milliarden US-Dollar für den Aufbau von Transport und Infrastruktur benötigt würden. Zu den Kosten gehören schätzungsweise 28 Eisenbahnprojekte (24,1 Milliarden US-Dollar), 33 Straßenprojekte (22,8 Milliarden US-Dollar) und 16 Kraftwerkprojekte (rund zehn Milliarden US-Dollar). Die unmittelbaren Baukosten werden auf 11,6 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Wenn die jüngsten Gipfeltreffen zur Öffnung der nordkoreanischen Wirtschaft führen, schätzen wir, dass es langfristig 63,1 Milliarden US-Dollar benötigen würde, um [die nordkoreanischen] Transport- und Infrastruktursektoren, also Eisenbahnen, Straßen, Flughäfen, Seehäfen, Kraftwerke, Minen, Ölraffinerien und Gaspipelines, zu erneuern",

so die Citibank-Analysten unter der Leitung von Jin-Wook Kim in ihrer am Dienstag veröffentlichten Studie.

Die koreanische Halbinsel wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gespalten, als Japans 35-jährige Herrschaft über die Nation endete. Ein Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden festigte die Teilung. In diesem Jahr kamen sich die Führungen von Nord- und Südkorea näher.

Außerdem lud Südkorea Russland zu Gesprächen mit dem Norden über den Bau einer Gaspipeline, Eisenbahninfrastruktur und andere Projekte ein, die den Fernen Osten Russlands mit der koreanischen Halbinsel verbinden könnten. Südkorea würde vom Wiederaufbau der Infrastruktur Nordkoreas profitieren, aber der Gewinn wäre nicht monetär, sondern eher geopolitischer Natur, unterstrich man in der Studie.

Wenn die unmittelbareren Projekte (von 11,6 Milliarden US-Dollar) innerhalb eines Jahres umgesetzt werden und südkoreanische Unternehmen einen Anteil von 60 Prozent übernehmen, würde sich das Wirtschaftswachstum Südkoreas nur um 0,07 Prozentpunkte verbessern.

Ein bedeutenderes Ergebnis wäre jedoch eine Stärkung des Vertrauens durch eine starke Reduzierung der geopolitischen Risikoprämie und nicht der tatsächliche US-Dollarwert der zusätzlichen Ausgaben selbst", so die Analysten.

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