Malaysia: Mord an Palästinenser deckt mögliche Verbindung zwischen Hamas und Nordkorea auf

In Malaysia wurde ein Palästinenser erschossen. Die Hamas und der Vater des Opfers vermuten den Mossad hinter der Tat. Die New York Times berichtet, das Hamas-Mitglied habe sich in Malaysia aufgehalten, um mit Nordkorea über Waffenkäufe zu verhandeln.

Auf dem Weg zum Gebet in einer Moschee der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur wurde am Samstag der 35-jährige Palästinenser Fadi al-Batsch erschossen. Sein Vater beschuldigt den israelischen Geheimdienst Mossad, die Tat begangen zu haben, und forderte die malaysischen Behörden auf, den Fall zu untersuchen. Batsch war Wissenschaftler, Mitglied der Hamas und stammte aus dem Gazastreifen. Seit zehn Jahren lebte er in Malaysia.

Dies bestätigte Hasem Kassem, der Sprecher der Hamas. Er nannte Batsch einen Märtyrer und lobte ihn als einen "außerordentlichen Wissenschafter, der viel zum Energiesektor beitrug". Die beiden Angreifer warteten im Stadtteil Setapak auf ihr Opfer und feuerten mindestens zehn Schüsse auf al-Batsch ab.

Nach Berichten der New York Times musste al-Batsch sterben, weil er mit Nordkorea Handel trieb. Die Ermordung durch den Mossad sei ein Schritt des Geheimdienstes gewesen, um Hamas-Aktivitäten im Ausland zu unterbinden. Über Malaysia habe Batsch mit Nordkorea verhandeln wollen, um Waffen für Gaza zu beschaffen. Der Chef des Mossad, Yossi Cohen, habe die Operation eingeleitet.

Im Jahr 2013 verfasste Batsch ein Dokument über die Anwendung von Drohnen. Nach Malaysia wurde er entsandt, um Waffensysteme zu akquirieren und wissenschaftliche Nachforschungen zu betreiben. Auch die Anschaffung von Drohnen sei seine Aufgabe gewesen, so Vertreter des israelischen Geheimdienstes gegenüber der New York Times. Laut eines Berichts habe Ägypten kürzlich eine Lieferung von "Kommunikationskomponenten für Lenkwaffen, die für den Gazastreifen bestimmt sind", aus Nordkorea erhalten. Die Zeitung verweist auf einen UN-Bericht, aus dem hervorgeht, dass Pjöngjang in Malaysia eine Strohfirma unterhält, über welche das Land Sanktionen umgeht und Systeme zur militärischen Kommunikation verkauft.

Die beiden Männer, die den Mord an Batsch begangen hätten, hielten sich noch im Land auf, so die malaysische Polizei am Mittwoch. Die Hamas sieht die Schuld beim Mossad. Der malaysische Premierminister Ahmad Zahid Hamidi sagte, die Verdächtigen hätten ein europäisches Aussehen und hätten in Verbindung mit einem ausländischen Geheimdienst gestanden.